Bereits im August 1944 hatten die deutschen Behörden angesichts des Vormarschs der Roten Armee beschlossen, Wrocław militärisch zu verteidigen. Anfang 1945 lebten rund eine Million Menschen in der Stadt, darunter viele aus anderen Regionen Deutschlands Evakuierte. Im Januar 1945 ordnete der Gauleiter von Schlesien, Karl Hanke, eine Zwangsevakuierung an. Rund 700.000 Menschen mussten die Stadt bei eisiger Kälte verlassen, etwa 90.000 von ihnen kamen ums Leben.
„So begann die Evakuierung von Breslau, die später als ‚Todesmarsch‘ bezeichnet wurde“, erinnerte sich der Journalist Ulrich Frodien in einem Zeitzeugenbericht.
Die eigentliche Belagerung durch sowjetische Truppen begann am 15. Februar 1945. Trotz schwerer Angriffe gelang es den deutschen Verteidigern, unterstützt von SS-Eliteeinheiten, die Stadt mit Nachschub aus der Luft lange zu halten. Hitler selbst hatte den Befehl zur Verteidigung „bis zum letzten Mann“ gegeben. Große Teile der Stadt, vor allem im Süden und Westen, wurden durch Bombardierungen zerstört.
Am 6. Mai 1945 kapitulierte die Festung Breslau mit einer tragischen Bilanz.
Erst am 6. Mai 1945 um 18.50 Uhr unterzeichnete General Hermann Niehoff die Kapitulation gegenüber der sowjetischen Armee. Der Krieg war in Breslau beendet – zwei Tage vor der offiziellen deutschen Kapitulation.
Zum 80. Jahrestag erinnert unter anderem das Breslauer Büro des Instituts für Nationales Gedenken (IPN) mit einer Gedenkveranstaltung an das Kriegsende. Ort ist das Gelände des ehemaligen Zwangsarbeitslagers Burgweide im Stadtteil Sołtysowice, wo während der Belagerung tausende ausländische Zwangsarbeiter untergebracht waren.
Wrocław zählte im Januar 1945 1 Million Einwohner. Vom 19. Januar bis Mitte Februar verließen auf Befehl des Gauleiters Karl Hanke ungefähr 700 000 Personen die Stadt.
„Das Lager Burgweide ist ein Symbol“, sagte der Direktor des Breslauer IPN, Kamil Dworaczek. „Hier haben mehrere tausend Zwangsarbeiter, darunter viele Polen, das Ende des Krieges erlebt. Über dem Lager wurde eine polnische Fahne gehisst – heimlich genäht von einer der inhaftierten Frauen.“
PAP/jc