Deutsche Redaktion

Nationaloper Warschau erhält seltenes Porträt von Jan Kiepura

17.05.2025 10:00
Der Sohn des weltberühmten polnischen Tenors Jan Kiepura hat der Polnischen Nationaloper ein seltenes Porträt seines Vaters übergeben. Das Ölgemälde stammt von Boris Chaliapin, dem langjährigen Titelbildkünstler des US-Magazins „Time“. Die Übergabe erfolgte am Donnerstagabend im Teatr Wielki in Warschau. 
Jan Kiepura von Boris Chaliapin.
Jan Kiepura von Boris Chaliapin.Teatr Wielki

„Es ist mein persönlicher Wunsch, ein Stück Familiengeschichte in die Heimat zurückzubringen“, sagte Marian Kiepura bei der feierlichen Übergabe. Der 74-jährige Konzertpianist lebt in den USA.

Das Porträt zeigt Jan Kiepura in festlicher Abendgarderobe und entstand Ende der 1940er Jahre in New York. Boris Chaliapin, Sohn des russischen Bassisten Fjodor Chaliapin, gestaltete über 400 Titelbilder für „Time“, nahm jedoch nur selten private Aufträge an.

Jan Kiepura (1902–1966) wurde in Sosnowiec im Süden Polens geboren und machte weltweit Karriere – unter anderem an der Wiener Staatsoper, an der Mailänder Scala, an der Metropolitan Opera in New York und in zahlreichen Hollywood-Produktionen.

Während des Zweiten Weltkriegs sang Kiepura bei einem Benefizkonzert im Madison Square Garden in New York vor rund 40.000 Zuhörern. Auch abseits der Bühne war er für spontane Auftritte bekannt – etwa von Balkonen oder sogar von Taxidächern.

In den 1930er Jahren ließ er in Krynica eine moderne Villa mit dem Namen „Patria“ errichten, um seine Verbundenheit mit Polen zu zeigen.

Nach seinem Tod 1966 wurde Kiepura auf dem Powązki-Friedhof in Warschau beigesetzt. Rund 200.000 Menschen nahmen damals Abschied.

Die Präsentation des Porträts war die erste öffentliche Ausstellung dieses Bildes in Polen. Waldemar Dąbrowski, Direktor der Polnischen Nationaloper, sprach von einer „unschätzbar wertvollen Gabe für unser Archiv“.

Das Porträt soll künftig im Foyer des Theaters neben Erinnerungsstücken anderer bedeutender Künstler wie Stanisław Moniuszko und Teresa Żylis-Gara gezeigt werden.


PAP/jc

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