Trzaskowski, Kandidat der regierenden Bürgerkoalition (KO), kam demnach auf 30,8 Prozent der Stimmen. Nawrocki, unterstützt von der oppositionellen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), erreichte 29,1 Prozent. Das Institut Ipsos führte die Umfrage im Auftrag mehrerer Fernsehsender durch.
„Wir stehen vor einer entscheidenden Wahl über die Richtung unseres Landes“, sagte Trzaskowski am Abend in Warschau. Nawrocki erklärte: „Polen braucht einen Präsidenten, der die konservativen Werte verteidigt.“
Insgesamt bewarben sich 13 Kandidaten um das höchste Amt im Staat. Sławomir Mentzen von der rechtspopulistischen Konföderation erreichte laut Umfrage mit 15,4 Prozent Platz drei. Es folgten Grzegorz Braun (6,2 Prozent), Adrian Zandberg (5,2 Prozent) und Szymon Hołownia (4,8 Prozent). Die weiteren Kandidaten lagen jeweils unter fünf Prozent.
Die Wahlbeteiligung lag laut dem Sender TVP Info bei 66,8 Prozent – ein Rekordwert für eine Präsidentschaftswahl seit dem Ende des Kommunismus 1989.
Die Wahl gilt als wichtiger Stimmungstest für die regierende proeuropäische Koalition von Premierminister Donald Tusk, die im Oktober 2023 die PiS nach acht Jahren ablöste. Ein Sieg Trzaskowskis würde der Koalition auch das Präsidentenamt sichern und ihre politische Gestaltungskraft stärken.
Der bisherige Amtsinhaber Andrzej Duda durfte nach zwei Amtszeiten nicht erneut kandidieren. Seine zweite Amtszeit endet am 6. August.
Der Präsident Polens hat Einfluss auf die Außen- und Sicherheitspolitik und kann Gesetze mit einem Veto blockieren.
IAR/jc