Deutsche Redaktion

Wahlergebnis als „Krise“ und „gelbe Karte“ für Regierungskoalition

19.05.2025 12:03
Nach dem schwachen Ergebnis von Szymon Hołownia (Polska 2050) bei der Präsidentschaftswahl hat die Ministerin für Fonds und Regionalpolitik von einer „Krise“ gesprochen und das Wahlergebnis als Warnsignal für die gesamte Regierungskoalition gewertet.
Szymon Hołownia
Szymon Hołownia Facebook/Rafał Trzaskowski

„Das ist eine Krise und ein schwieriger Moment“, sagte Katarzyna Pełczyńska-Nałęcz am Montag im Sender TVP Info. Hołownia, Kandidat des Bündnisses Dritter Weg, kam im ersten Wahlgang am Sonntag auf lediglich 4,99 Prozent der Stimmen. „Das ist deutlich weniger, als wir wollten, und deutlich weniger, als wir erwartet hatten. Das geben wir mit Ehrlichkeit und Demut zu“, erklärte Pełczyńska-Nałęcz. Sie zeigte sich zugleich optimistisch: „Ich bin überzeugt, dass wir gestärkt aus dieser schwierigen Situation hervorgehen.“

Warnung an die gesamte Koalition

Die Ministerin sprach von einer „gelben Karte“ nicht nur für Hołownia, sondern für die gesamte Koalition aus Bürgerkoalition (KO), Drittem Weg und Linksbündnis. „Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Wähler (…) von den kleineren Koalitionsparteien abwenden“. Die Enttäuschung vieler Wähler habe auch damit zu tun, dass „die Regierung die Vielfalt, die sich aus unterschiedlichen politischen Sensibilitäten ergibt, nicht abbildet“. Die Koalition müsse daraus „ihre Lektion lernen“ und die Menschen „wieder für sich gewinnen“.

Aufruf zur Unterstützung Trzaskowskis

In der Stichwahl am 1. Juni treten KO-Kandidat Rafał Trzaskowski (31,36 Prozent) und der von der PiS unterstützte Karol Nawrocki (29,54 Prozent) gegeneinander an. Pełczyńska-Nałęcz kündigte an, dass Polen 2050 seine Wähler zur Unterstützung Trzaskowskis aufrufen werde. „Das ist eine Wahl zwischen einem braunen Polen und einem demokratischen“, sagte sie.

Trzaskowski soll auch außerhalb Warschaus überzeugen

Um die Stichwahl zu gewinnen, müsse Trzaskowski zeigen, dass er „nicht nur Präsident von Warschau und der Wähler der Bürgerplattform“ sei, sondern auch Menschen in kleinen Städten, auf dem Land und Anhänger anderer Koalitionsparteien vertrete, sagte Pełczyńska-Nałęcz.

PAP/jc

 

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