Zuvor hatte die staatliche Wahlkommission das Ergebnis der ersten Runde bekanntgegeben: Der pro-europäische Kandidat Rafał Trzaskowski, Bürgermeister von Warschau und Vertreter von Tusks Bürgerkoalition, erreichte 31,36 Prozent der Stimmen. Nur knapp dahinter liegt Karol Nawrocki, Kandidat des rechtskonservativen Lagers und Unterstützer der Regierungspartei PiS (Recht und Gerechtigkeit), mit 29,54 Prozent.
Tusk stellte die Wahl als Richtungsentscheidung dar. „Wollen Sie effektive Führung und nationale Stärke oder Machtkämpfe an der Spitze, während Krieg vor unseren Grenzen tobt?“, sagte er. Und weiter: „Die einzig ehrliche Antwort ist Rafał Trzaskowski.“
Zwei Lager prallen aufeinander
Beobachter erwarten einen harten und polarisierenden Wahlkampf. „In den nächsten zwei Wochen steht eine brutale Auseinandersetzung zweier Visionen von Polen bevor: liberal und pro-europäisch gegen nationalistisch und trumpistisch“, sagte Piotr Buras vom European Council on Foreign Relations der Nachrichtenagentur AP.
Auch der Politologe Aleksander Smolar rechnet mit einem knappen Rennen. Der Wahlausgang sei bis zuletzt völlig offen, sagte er.
PAP/jc