„Bienen sind eine Art Fliegen, fleißig, von Gott geschaffen, um den Menschen mit Honig und Wachs zu versorgen“, schrieb Janscha in einem seiner Werke. Sein Name ist untrennbar mit der modernen Imkerei verbunden: Janscha erkannte etwa die Bedeutung männlicher Bienen (Drohnen) für das Bienenvolk und entwickelte transportable Bienenstöcke – darunter den sogenannten Krainer Bauernstock.
Ursprünglich stammte Janscha aus einer Bauernfamilie in Krain (heute Slowenien) und wollte gemeinsam mit seinen Brüdern Maler werden. Trotz anfänglicher Analphabetismus gelang ihm der Zugang zur Akademie der bildenden Künste in Wien. Doch bald wandte er sich der Bienenzucht zu. 1770 ernannte ihn Kaiserin Maria Theresia zum ersten Lehrer an der neu gegründeten Theresianischen Imkerschule im Wiener Augarten. Später wurde er auch Hofimkermeister.
Nach seinem frühen Tod 1773 verfügte Maria Theresia, dass alle Imkerschulen im Reich nach Janschas Schriften unterrichten sollten – viele dieser Werke gelten bis heute als grundlegende Lehrmaterialien.
Der Weltbienentag erinnert nicht nur an Janschas Leistungen, sondern auch an die Bedeutung der Bienen für das weltweite Ökosystem. Ihre Bestäubungsarbeit ist essenziell für die Biodiversität und die Nahrungsmittelsicherheit. Doch Bienen sind zunehmend bedroht – durch Pestizide, Monokulturen, den Verlust von Lebensräumen sowie Licht- und Umweltverschmutzung.
„Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr“, heißt es in einem bekannten Zitat, das oft Albert Einstein zugeschrieben wird. Auch wenn dessen Herkunft umstritten ist, unterstreicht es eindrücklich die zentrale Rolle der Bienen.
IAR/jc