Deutsche Redaktion

Nawrocki antwortet Selenskyj: Ich hoffe „dass wir gemeinsam die unruhige Vergangenheit klären“

03.06.2025 18:20
„Die weitere Zusammenarbeit zwischen Polen und der Ukraine erfordert nicht nur einen guten Dialog, sondern auch die Lösung offener historischer Probleme“, schrieb der designierte Präsident Karol Nawrocki auf X. So äußerte er sich zu einem Beitrag des ukrainischen Präsidenten, der ihm zu seinem Wahlsieg gratuliert hatte.
Karol Nawrocki
Karol NawrockiPAP/Marcin Obara

Selenskyj hatte Nawrocki zuvor auf der Plattform X zum Wahlsieg gratuliert und Polen als „Fundament regionaler und europäischer Sicherheit“ bezeichnet. „Polen, das die Stärke seines nationalen Geistes und den Glauben an Gerechtigkeit bewahrt, war und bleibt eine starke Stimme in der Verteidigung der Freiheit und Würde jedes Volkes“, schrieb Selenskyj auf X.

Nawrocki dankte dem ukrainischen Präsidenten für die Worte und sicherte die Fortsetzung der Zusammenarbeit zu. „Ich freue mich auf die Fortsetzung unserer Partnerschaft, die auf gegenseitigem Respekt und Verständnis basiert“, erklärte er. Zugleich erinnerte er an Polens Unterstützung für die Ukraine im Krieg gegen Russland: „Polen war der stärkste Verbündete der Ukraine im Kampf gegen die russische Aggression. Kein anderes Volk versteht diese Bedrohung besser als wir.“

Er hoffe, so Nawrocki weiter, „dass wir gemeinsam die unruhige Vergangenheit klären und eine sichere Zukunft aufbauen können.“

Damit spielte Nawrocki vor allem auf Verbrechen ukrainischer Nationalisten an Polen im Zweiten Weltkrieg an, insbesondere das Massaker von Wolhynien (1943/44), bei dem Zehntausende Polen getötet wurden.

Karol Nawrocki ist Historiker und Präsident des Instituts für Nationales Gedenken (IPN), einer Institution, die in Polen stark auf patriotische Geschichtspolitik fokussiert ist. In dieser Funktion hat er sich mehrfach für die Erinnerung an polnische Opfer sowjetischer und ukrainischer Gewalt starkgemacht.

PAP/jc

Duda zu Nawrocki: „Aus dem Präsidentensessel sieht die Welt anders aus“

03.06.2025 10:48
Der polnische Präsident Andrzej Duda geht davon aus, dass sein designierter Nachfolger Karol Nawrocki seine ablehnende Haltung gegenüber einem NATO- und EU-Beitritt der Ukraine überdenken könnte. Die Perspektive ändere sich mit dem Amt, sagte Duda am Montag während eines Besuchs in Litauen. „Ich habe eine andere Sicht auf diese Fragen. Sie ergibt sich unter anderem aus meiner fast zehnjährigen Erfahrung als Präsident“, sagte Duda in einem Interview mit dem litauischen Fernsehsender LRT.