„Wir müssen damit rechnen, dass Trump auch Polen fallen lassen könnte. Sein Ziel ist es, gute Beziehungen zu Putin aufzubauen – und das könnte eine Bedrohung für alle Staaten sein, die sich gegen den Kreml stellen“, erklärte Skrzypczak. Besonders gefährdet sieht er das Baltikum, das aus seiner Sicht Putins nächstes Ziel sein könnte.
Kurswechsel der USA als Risiko für die NATO
Skrzypczak kritisierte, dass Trumps jüngste Aussagen auf eine Abkehr von den NATO-Verpflichtungen hindeuten. „Es ist eine gefährliche Botschaft, wenn Trump klarmacht, dass ihn Artikel 5 der NATO nicht interessiert. Das untergräbt die Glaubwürdigkeit des Bündnisses und spielt Russland in die Hände“, so der General. Seiner Meinung nach, könnte Trumps isolationistische Politik dazu führen, dass sich die USA nicht nur aus der Ukraine, sondern auch aus der Unterstützung für andere osteuropäische Staaten zurückziehen.
Trumps wirtschaftlich geprägte Außenpolitik sei ebenfalls ein Unsicherheitsfaktor, betonte Skrzypczak. „Was passiert, wenn Putin ihm ein besseres Angebot macht? Kann man sicher sein, dass er nicht unsere Interessen verkauft? Wenn Trump seinen Kurs nicht ändert, droht eine Annäherung an den Kreml – mit weitreichenden Folgen für Europas Sicherheit“.
Londoner Gipfel als entscheidender Moment
Die Reaktion Europas auf die Entwicklungen in Washington könnte sich bereits am Sonntag beim Gipfeltreffen in London zeigen. Dort werden unter anderem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Polens Ministerpräsident Donald Tusk erwartet.
Der britische Premierminister Keir Starmer habe eine klare Haltung zur Unterstützung der Ukraine und zur Stärkung der europäischen Verteidigungsfähigkeiten, sagte Skrzypczak. „Europa muss geeint auftreten und Trump signalisieren, dass es nicht bereit ist, sich seiner Politik der Annäherung an Russland zu unterwerfen.“
PAP/Fakt/jc