Das Beben löste eine Tsunami-Warnung für zahlreiche Länder rund um den Pazifik aus, darunter auch Japan, die USA, die Philippinen, Indonesien, Mexiko und Russland. Bereits wenige Stunden später erreichten die ersten Wellen Hawaii, Alaska und die Westküste der USA. Laut US-Behörden wurde in Kalifornien eine Wellenhöhe von bis zu 0,5 Metern gemessen.
Russische Behörden meldeten zunächst keine Todesopfer, aber mehrere Verletzte. „In einem Kindergarten in Petropawlowsk-Kamtschatski kam es zu Schäden“, sagte der Gouverneur der Region, Wladimir Solodow, in einer Videobotschaft. Tausende Menschen wurden in der Region Kamtschatka und auf den Kurilen-Inseln vorsorglich evakuiert. In der Stadt Sewero-Kurilsk auf der Insel Paramuschir wurde der Ausnahmezustand ausgerufen, nachdem eine bis zu fünf Meter hohe Tsunami-Welle Boote und Container mit sich riss.
„Aufgrund bestimmter Merkmale des Epizentrums war die Erschütterung weniger stark spürbar, als man bei dieser Stärke erwarten würde“, sagte Daniil Tschebrow von der russischen Akademie der Wissenschaften. „Die Situation ist unter Kontrolle, auch wenn noch Nachbeben auftreten.“
Auch in Japan schrillten die Alarmglocken: Über 1,9 Millionen Menschen erhielten Evakuierungsanweisungen, auch Mitarbeiter des Atomkraftwerks Fukushima wurden in Sicherheit gebracht. Die ersten Tsunami-Wellen fielen jedoch schwächer aus als erwartet – auf der Insel Hokkaido wurden nur 30 bis 40 Zentimeter gemessen.
Auf Hawaii wurden Touristen in Hotels an der Westküste in höhere Gebiete gebracht. „Die Wellen könnten die gesamte Insel umschließen“, warnte der Gouverneur. In Honolulu wurde der Flugverkehr eingeschränkt, Häfen geschlossen.
US-Medien berichten, dass auch an der Westküste der USA kleinere Tsunami-Wellen auftraten. Die US-Wetterbehörde rief dazu auf, Strände und Häfen zu meiden.
Das Epizentrum liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, einem Gebiet mit besonders hoher seismischer Aktivität. Seit 1900 wurden dort mehrere starke Beben registriert – das bisher schwerste im Jahr 1952 mit einer Stärke von 9,0.
PAP/CNN/jc