Der Vize-Außenminister betonte, dass der Aufstand die Nation bis heute vereine. Für ihn persönlich habe der Gedenktag auch eine familiäre Dimension – beide Eltern nahmen an den Kämpfen teil.
„Mein Vater war stellvertretender Leiter der Radiostation ‚Anna‘, die Informationen in das von Barrikaden geteilte Stadtgebiet übermittelte. Meine Mutter war zuständig für die Lieferung von Sprengstoff an die Eliteeinheit der Heimatarmee“, berichtete Bartoszewski. Seine Mutter habe sogar eine 500-Kilogramm-Bombe entschärft, die auf das Restaurant „Adria“ gefallen war, aber nicht explodierte.
In dem Video, das auch mit englischen Untertiteln veröffentlicht wurde, sind historische Aufnahmen aus der Zeit des Aufstands zu sehen.
„Es ist ein Aufstand, der unser Volk eint und den wir jedes Jahr am 1. August um 17 Uhr mit zwei Minuten Stille besonders ehren“, sagte Bartoszewski.
Der Warschauer Aufstand begann am 1. August 1944 um 17 Uhr. Rund 40.000 bis 50.000 Kämpfer der polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa) erhoben sich gegen die deutsche Besatzung. Der ursprünglich auf wenige Tage angesetzte Aufstand dauerte über zwei Monate. Rund 18.000 Aufständische wurden getötet, 25.000 verwundet. Die Zahl der getöteten Zivilisten wird auf etwa 180.000 geschätzt. Die verbliebenen rund 500.000 Einwohner wurden von den Deutschen aus der nahezu vollständig zerstörten Stadt vertrieben.
IAR/jc