Deutsche Redaktion

Tusk warnt vor russischen Versuchen, Polen und Ukraine zu entzweien

12.08.2025 16:06
Polens Ministerpräsident Donald Tusk hat vor russischen Versuchen gewarnt, die Beziehungen zwischen Polen und der Ukraine zu stören. „Mit einer Lösung im Ukrainekrieg in Sicht tut Russland alles, um einen Keil zwischen Kyjiw und Warschau zu treiben“, schrieb Tusk am Dienstag auf der Plattform X. Anti-polnische Gesten von Ukrainern und anti-ukrainische Stimmung in Polen seien Teil von „Putins Drehbuch“, inszeniert „von ausländischen Agenten und einheimischen Narren – immer die gleichen“.
Premier Donald Tusk
Premier Donald TuskPiotr Matusewicz/East News

Der Regierungschef warnte, dass Provokationen in Polen gezielte Aktionen externer Kräfte sein könnten. Anlass der Äußerungen sind die für den 15. August geplanten Gespräche zwischen den USA und Russland in Alaska. Tusk hatte wiederholt gefordert, dass die Ukraine in alle Friedensverhandlungen einbezogen werden müsse. Es gelte das Prinzip „Nichts über die Ukraine ohne die Ukraine“.

Bereits am Montag hatten 26 EU-Staaten – mit Ausnahme Ungarns – eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Darin heißt es, jedes Friedensabkommen müsse die Interessen der Ukraine und Europas schützen, die Verteidigungsfähigkeit Kyjiws garantieren und erzwungene Grenzänderungen ablehnen.

Während einer Regierungssitzung am Dienstag kündigte Tusk an, nach einem Vorfall bei einem Konzert eines belarussischen Rappers im Warschauer Nationalstadion 63 Menschen (57 Ukrainer und 6 Belarussen) ausweisen zu lassen. „Der Staat muss schnell und wirksam handeln, um Straftäter unabhängig von ihrer Nationalität zu stoppen oder zu bestrafen“, sagte Tusk. Zugleich warnte er eindringlich vor der Anheizung anti-ukrainischer Stimmungen.

Mit Blick auf die kommenden Tage sagte der Premier: „Entscheidende Momente im Russland-Ukraine-Krieg könnten bevorstehen, auch wenn vieles noch ungewiss ist. Das Wichtigste ist, Putin nicht das Geschenk zu machen, Zwietracht zwischen dem polnischen und dem ukrainischen Volk zu säen. Die Sicherheit unseres Landes hängt davon ab.“


PAP/jc

Tusk: Keine Gebietsabkommen ohne Zustimmung der Ukraine

11.08.2025 13:13
Entscheidungen über einen möglichen Gebietsaustausch im Ukraine-Krieg dürfen nach Ansicht des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk nicht ohne die Zustimmung Kiews getroffen werden. „Entscheidungen über einen möglichen Gebietsaustausch müssen unter Beteiligung der Ukraine getroffen werden“, sagte Tusk am Montag in Bydgoszcz. Er betonte, es müsse für alle europäischen Partner und die gesamte NATO „selbstverständlich“ sein, dass Grenzen nicht mit Gewalt verändert werden dürften.

Kallas: Keine Zugeständnisse an Moskau ohne Waffenruhe

12.08.2025 10:48
Vor dem geplanten Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin in Alaska haben die Europäer die Grundbedingungen für Friedensverhandlungen bekräftigt. In der Ukraine wächst unterdessen die Sorge über das für Freitag geplante Treffen Trumps mit Putin ohne ukrainische Beteiligung.