Deutsche Redaktion

Zwischen Hoffnung und Skepsis - internationale Echos des Washington-Gipfels zur Ukraine

19.08.2025 12:08
Während manche europäische Regierungschefs von einem "Durchbruch" sprechen, warnen viele Experten vor überzogenen Erwartungen.
US-Prsident Donald J. Trump (R) trifft den ukrainischen Prsidenten Wolodymyr Zelensky (L) im Oval Office des Weien Hauses in Washington, DC, USA, 18. August 2025. Europische Staats- und Regierungschefs sind im Weien Haus, um Prsident Zelenskyy nach dem Treffen von Prsident Trump mit dem russischen Prsidenten Wladimir Putin in Anchorage, Ala
US-Präsident Donald J. Trump (R) trifft den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelensky (L) im Oval Office des Weißen Hauses in Washington, DC, USA, 18. August 2025. Europäische Staats- und Regierungschefs sind im Weißen Haus, um Präsident Zelenskyy nach dem Treffen von Präsident Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Anchorage, AlaEPA/AARON SCHWARTZ / POOL

Das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäischen Spitzenpolitikern in Washington hat international gemischte Reaktionen ausgelöst. Während manche europäische Regierungschefs von einem "Durchbruch" sprechen, warnen viele Experten vor überzogenen Erwartungen.

Der britische Premier Keir Starmer nannte die Ergebnisse einen "wichtigen Durchbruch". Zwei zentrale Punkte seien erreicht worden: die Aussicht auf künftige Gespräche zwischen Putin und Selenskyj sowie amerikanische Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Britische Medien hoben die verbesserte Atmosphäre zwischen Trump und Selenskyj hervor. Der frühere Sicherheitsberater Peter Ricketts nannte es einen "guten Tag nach dem problematischen Start in Alaska", wo Trump zunächst viele von Putins Argumenten übernommen hatte.

Auch Bundeskanzler Friedrich Merz zeigte sich überrascht: "Wir haben mehr erreicht, als ich erwartet hatte." Merz schloss nicht aus, dass europäische Truppen, möglicherweise auch deutsche, zur Friedenssicherung in der Ukraine stationiert werden könnten. "Es geht nicht nur um ukrainisches Territorium, sondern um die Sicherheit ganz Europas", betonte der Kanzler. Vor weiteren Gesprächen müsse es einen Waffenstillstand geben.

Im Mittelpunkt der Einigung stehen US-Sicherheitsgarantien für Kiew. Details sollen binnen zehn Tagen ausgearbeitet werden. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verwies darauf, dass ihre am NATO-Artikel 5 orientierten Vorschläge Grundlage der Diskussion waren. Sie warnte jedoch vor direkten Militärinterventionen europäischer Truppen.

Ukrainische Beobachter reagierten zurückhaltend. Jurij Panczenko von "Europejska Prawda" sah als Haupterfolg, dass die Ukraine Trump ihre europäische Unterstützung demonstrieren konnte. Er warnte jedoch: "Putin braucht keinen Kriegsstopp, nur eine Lockerung der Sanktionen." Der Kreml werde versuchen, Kiew die Schuld für ein Scheitern der Friedensgespräche zuzuschieben.

Auch niederländische Medien äußerten sich skeptisch. "Ohne amerikanische Garantien ist ein Kriegsende eine Illusion", kommentierte die Zeitung "Trouw" und erinnerte an Russlands Bruch des Budapester Memorandums. Das NRC sprach von "gespieltem Optimismus" der Europäer.

Russische unabhängige Kommentatoren zeigten sich verwirrt über die Ergebnisse. "Weder Trump noch Putin sagen ein wahres Wort", erklärte der Amerikanist Richard Robin der Exil-Sender "Doschd". Journalistin Jewgenija Albats kritisierte, Trump übernehme teilweise Putins Rhetorik.

IAR/adn

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