Deutsche Redaktion

Tusk warnt auf Westerplatte: „Wir müssen verstehen, woher die Bedrohung kommt“

01.09.2025 10:19
Mit einem eindringlichen Appell an Geschlossenheit und Wachsamkeit hat Polens Ministerpräsident Donald Tusk am Montag auf der Westerplatte in Danzig an den 86. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen erinnert. „Wir müssen verstehen, wer der Feind und wer der Verbündete ist. Wir müssen verstehen, woher heute die Bedrohung kommt und mit wem wir uns im Bemühen um die Verteidigung Polens und der gesamten westlichen Welt zusammenschließen sollten“, sagte Tusk.
Donald Tusk na Westerplatte
Donald Tusk na WesterplatteWOJCIECH STROZYK/REPORTER/EAST NEWS

Der Regierungschef betonte, dass Stärke, Klugheit und Einheit entscheidend seien, um Frieden zu sichern. „Am besten besiegt man den Gegner ohne Krieg. Das sollte für uns ein heiliges Gebot sein. Wir müssen so stark, so klug und so geeint sein, dass es niemandem, von welcher Seite der Welt auch immer, jemals in den Sinn kommt, unser Vaterland anzugreifen“, erklärte Tusk bei der Gedenkfeier.

Tusk verwies auf die historischen Erfahrungen Polens, das 1939 beim deutschen Angriff isoliert war. „Es gibt keine Alternative zu einer klugen politischen Entscheidung. Polen darf nie wieder allein sein. Polen darf nie wieder schwach sein“, sagte er. Er hob hervor, dass Polen seine Sicherheit in enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Union und der NATO verteidigen müsse. „Wir müssen klar verstehen, woher heute diese große Bedrohung kommt und mit wem wir uns im Bemühen um die Verteidigung Polens, der gesamten westlichen Welt, unserer Zivilisation – der Zivilisation der Freiheit – zusammenschließen sollten“, so der Premier. 

An der Gedenkzeremonie auf der Westerplatte nahmen auch Präsident Karol Nawrocki, Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz sowie Sejmmarschall Szymon Hołownia teil. Die Feierlichkeiten begannen kurz nach 4 Uhr morgens mit einer Kranzniederlegung auf dem Friedhof der Soldaten der Polnischen Armee.

Der Angriff des deutschen Panzerschiffs Schleswig-Holstein auf das polnische Munitionsdepot auf der Westerplatte am 1. September 1939 um 4.45 Uhr gilt als eines der ersten Ereignisse des Zweiten Weltkriegs. Polnische Truppen unter dem Kommando von Major Henryk Sucharski verteidigten die Stellung bis zum 7. September 1939 gegen Angriffe von See, Land und aus der Luft.


PAP/IAR/jc