Deutsche Redaktion

Trump: US-Soldaten bleiben in Polen – mehr Truppen möglich

03.09.2025 21:30
Bei einem Treffen mit Polens Staatspräsident Karol Nawrocki erklärte US-Präsident Donald Trump amerikanische Soldaten in Polen würden dort stationiert bleiben. Die Zahl der Soldaten an der Weichsel könnte sogar erhöht werden, falls Polen dies wünsche.
Der amerikanische Staatschef hat den polnischen Prsidenten am Mittwoch im Oval Office im Weien Haus empfangen. Whrend des Treffens erklrte Donald Trump amerikanische Soldaten in Polen wrden dort stationiert bleiben.
Der amerikanische Staatschef hat den polnischen Präsidenten am Mittwoch im Oval Office im Weißen Haus empfangen. Während des Treffens erklärte Donald Trump amerikanische Soldaten in Polen würden dort stationiert bleiben. Foto: PAP/Radek Pietruszka

Der amerikanische Staatschef hat den polnischen Präsidenten am Mittwoch im Oval Office im Weißen Haus empfangen. Zuvor verfolgten beide gemeinsam den Überflug von US-Kampfflugzeugen. Vier F-35 und vier F-16 ehrten die polnisch-amerikanischen Beziehungen sowie den Piloten Maciej Krakowian, der in der vergangenen Woche bei einer Probe für die Flugschau in Radom ums Leben gekommen war. Die Maschinen flogen in der klassischen „Missing Man“-Formation, bei der sich ein Flugzeug aus dem Verband löst – als symbolisches Gedenken an den verunglückten Piloten.

Während des Treffens erklärte Donald Trump amerikanische Soldaten in Polen würden dort stationiert bleiben. Die Zahl der Soldaten an der Weichsel könnte sogar erhöht werden, falls Polen dies wünsche, fügte er hinzu. Es handelt sich um den ersten Auslandsbesuch von Karol Nawrocki als Präsident Polens und zugleich um das zweite Treffen mit Donald Trump, nach einem Gespräch im Weißen Haus im Mai während des Wahlkampfs. Präsident Nawrocki hat mehr als zwei Stunden im Weißen Haus verbracht.

US-Truppen bleiben in Polen – zentrale Rolle für NATO-Ostflanke
Die USA haben mehr als 8.000 Soldaten in Polen stationiert, darunter das Hauptquartier des V Corps der US Army in der westpolnischen Stadt Poznań sowie eine rotierende Präsenz. Sie bildet einen wichtigen Bestandteil der NATO-Abschreckungsmission an der Ostflanke gegen Russland. Obwohl seit Trumps Amtsantritt immer wieder über einen Abzug amerikanischer Truppen aus Europa spekuliert wurde, machte er laut Reuters klar, dass die US-Streitkräfte in Polen bleiben würden.

Trump lädt polnischen Präsidenten zum G20-Gipfel 2026 in Florida ein
Präsident Karol Nawrocki gab die Einladung während einer Pressekonferenz im Blair House bekannt, der Gästeunterkunft des US-Präsidenten gegenüber dem Weißen Haus. Die USA übernehmen 2026 den Vorsitz der Gruppe der größten Wirtschaftsmächte der Welt, der Gipfel ist im Trump-Resort in Doral bei Miami geplant.

Polens Außenminister Radosław Sikorski erklärte am Dienstag in Miami, er habe die USA gebeten, Polens Bewerbung für die G20-Gruppe der größten Volkswirtschaften der Welt zu unterstützen. Nach einem Treffen mit US-Außenminister Marco Rubio begründete Sikorski die Bitte damit, dass Polen inzwischen den Status einer Billionen-Dollar-Wirtschaft erreicht habe.

Tusk: „Wichtige Worte zur Bestätigung unserer Allianz“
Polens konservativer Präsident Karol Nawrocki wurde zuvor aufgefordert, bei der Außenpolitik mit der zentristischen Regierung von Premierminister Donald Tusk zusammenzuarbeiten. Regierungsvertreter, darunter Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz, erklärten, der Besuch würde als Erfolg gelten, wenn er die dauerhafte Präsenz amerikanischer Truppen in Polen und Europa sichere.

Nach Trumps Zusage am Mittwoch schrieb Premierminister Donald Tusk auf X: „Präsident Trump hat gerade erklärt, dass die Vereinigten Staaten nicht die Absicht haben, amerikanische Truppen aus Polen abzuziehen – weder jetzt noch in Zukunft. Das sind wichtige Worte, die die Beständigkeit unserer Allianz bestätigen.“

Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz bezeichnete Trumps Erklärung als „wichtige Zusage zur Präsenz US-amerikanischer Truppen in Polen“. Er fügte hinzu, sie „beweise, dass die strategische polnisch-amerikanische Allianz, eine der Grundlagen unserer Sicherheit, außerordentlich stark ist“.

PAP/Reuters/ps

Leak vor Washington-Besuch: „Dilettanten im Präsidentenpalast" vs. „Sikorskis Gambit"

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