Deutsche Redaktion

Polen nach Beratungen mit Frankreich zum Mercosur-Abkommen

05.09.2025 13:30
Polen will gemeinsam mit Frankreich Schutzmechanismen in das EU-Mercosur-Abkommen einfügen, bleibt dem Pakt jedoch gegenüber ablehnend, sagte Ministerpräsident Donald Tusk. Zugleich betonte er, Warschau verlange Einstimmigkeit beim geplanten EU-Klimaziel für 2040.
Donald Tusk hat am Donnerstag in Paris mit dem franzsischen Prsidenten Emmanuel Macron ber das Mercosur-Abkommen gesprochen. Wir werden dagegen sein, sagte er zu dem Pakt und fgte hinzu, es gebe viele Anzeichen, dass andere diesen Block nicht untersttzen.
Donald Tusk hat am Donnerstag in Paris mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron über das Mercosur-Abkommen gesprochen. „Wir werden dagegen sein“, sagte er zu dem Pakt und fügte hinzu, es gebe „viele Anzeichen, dass andere diesen Block nicht unterstützen“.EPA/CHRISTOPHE PETIT TESSON

Tusk erklärte, er habe am Rande des Treffens der „Koalition der Willigen“ am Donnerstag in Paris mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron über das Mercosur-Abkommen gesprochen. „Wir werden dagegen sein“, sagte er zu dem Pakt und fügte hinzu, es gebe „viele Anzeichen, dass andere diesen Block nicht unterstützen“. Macron habe ihm zugesichert, dass Polen und Frankreich „sicherlich“ gemeinsam an „wirksamen Schutzmechanismen“ arbeiten würden. „Wir sind schon fast am Ziel“, so Tusk. Wie der Premierminister erklärte, würden die vorgesehenen Mechanismen es der EU ermöglichen, Zölle zu erheben oder Importe zu blockieren, falls „zu viel billiges Rindfleisch“ aus Südamerika nach Europa gelange.

Tusk sagte zudem, er habe mit Macron über die Klimapolitik gesprochen. Polen werde den Vorschlag der EU-Kommission vom Juli, die CO₂-Emissionen bis 2040 um 90 Prozent gegenüber 1990 zu senken, nicht akzeptieren, falls er mit qualifizierter Mehrheit beschlossen werden. „Wir wollen, dass darüber im Europäischen Rat entschieden wird – und zwar einstimmig. Dann wird die Stimme Polens zählen. Falls nötig, (werden wir) auch zu Blockadelösungen greifen, die für uns nicht günstig sind“, so Tusk.

Am Mittwoch hat das Kollegium der EU-Kommissare das Handelsabkommen mit den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay angenommen. Vorgesehen sind dabei ein Sicherheitsmechanismus bei Importwellen sowie mögliche Ausgleichszahlungen für Landwirte.

Frankreich und Polen lehnen die Unterzeichnung des Abkommens ab. Sie befürchten, dass der EU-Markt für Lebensmittel aus Südamerika geöffnet wird, die niedrigeren Standards unterliegen als die EU-Produktion. Regierungssprecher Adam Szłapka betonte, dass das Abkommen weit mehr als die Landwirtschaft betreffe, für Polen aber gerade dieser Punkt entscheidend sei und die Ablehnung begründe.

Die Kommission weist darauf hin, dass Mercosur der einzige wichtige lateinamerikanische Partner ohne Präferenzabkommen mit der EU ist. Nach China ist der Block damit der zweitgrößte Handelspartner der EU, noch vor den USA.

PAP/ps

Premierminister: Polen lehnt EU-Mercosur-Abkommen ab

26.11.2024 16:30
Die polnische Regierung wird das Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und dem Mercosur-Block südamerikanischer Länder nicht unterstützen, sagte der polnische Premierminister am Dienstag. Das Abkommen stößt auf den Widerstand der Bauern in ganz Europa.

Bauernproteste in ganz Polen

03.12.2024 08:00
Vielerorts wurden in Polen für Dienstag Bauernproteste angemeldet. die Protestierenden wehren sich unter anderem gegen das sogenannte „Kettengesetz“ oder das Abkommen der Europäischen Union mit den Mercosur-Ländern.

Freihandelsdeal EU-Mercosur:: Polen und Frankreich befürchten Nachteile für Landwirtschaft

06.12.2024 11:59
Beide Länder fürchten, dass billige Lebensmittelimporte aus Südamerika europäische Landwirte unter Druck setzen und vom Markt verdrängen könnten.

Landwirtschaftsminister fordert Entschädigung für Mercosur-Abkommen

10.12.2024 06:00
Die Europäische Union und der Gemeinsame Südamerikanische Markt (Mercosur) haben Ende letzter Woche die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen abgeschlossen. Polens Landwirtschaftsminister hat das Abkommen als eine zu große Marktöffnung und als ungünstig für die polnische Landwirtschaft kritisiert. Wie sein Ministerium über soziale Medien mitteilte, lehne die polnische Regierung das Mercosur-Abkommen ab.

Bauern demonstrieren gegen Green Deal und Mercosur-Abkommen

03.01.2025 15:00
Die Demonstranten verurteilen auch die Zerstörung der polnischen Wälder und Jagdtraditionen sowie den „langsamen Ausstieg“ der polnischen Wirtschaft. Polens Landwirtschaftsminister hat sich zu weiteren Gesprächen bereit erklärt.

Präsident spricht von Chaos in der Zusammenarbeit mit der Regierung

27.08.2025 12:03
Präsident Karol Nawrocki hat bei der Kabinettssitzung am Mittwoch Premierminister Donald Tusk und die Minister aufgefordert, ihre politischen Programme zu aktualisieren, um eine gemeinsame „Roadmap“ für legislative Prioritäten zu erstellen. Die Sitzung im Präsidentenpalast widmete sich unter anderem den öffentlichen Finanzen, Investitionen wie dem Bau des Zentralen Flughafens CPK und von Kernkraftwerken sowie dem Schutz der Landwirtschaft.