Deutsche Redaktion

Ex-Präsident Duda mit eigener TV-Show

06.09.2025 10:03
Der ehemalige polnische Präsident Andrzej Duda startet Mitte September eine eigene Show beim Onlinekanal Kanał Zero. Wie der Sender mitteilte, soll die auf 16 Folgen angelegte Serie am 15. September beginnen.
Andrzej Duda
Andrzej DudaJACEK DOMINSKI/REPORTER

„Präsident Andrzej Duda wird 16 Episoden zu 16 heißen Themen aufnehmen. Dutzende Interviewpartner, Clips, Erinnerungen und ein Blick auf aktuelle Fragen“, schrieb Sendergründer Krzysztof Stanowski am Mittwoch auf der Plattform X.

Duda hatte am 6. August seine zweite Amtszeit beendet. Seitdem wirbt er auch für seine kurz zuvor erschienenen Memoiren. Mit der Serie erhält der 53-Jährige nun eine Plattform, um auf seine zehn Jahre im höchsten Staatsamt zurückzublicken und aktuelle politische Debatten zu kommentieren. Geplant sind Episoden mit mehreren Gästen und kurzen Reportagen. Weitere Produktionsdetails wurden zunächst nicht bekannt.

Kanał Zero war 2024 von Journalist und Unternehmer Stanowski gegründet worden und hat sich schnell zu einem erfolgreichen Medienprojekt auf YouTube entwickelt. Stanowski selbst hatte Duda im vergangenen Jahr interviewt, bevor er seine eigene Präsidentschaftskandidatur bekanntgab.

Ehemalige Staatsoberhäupter Polens bleiben traditionell auch nach ihrer Amtszeit im öffentlichen Leben aktiv. Bronisław Komorowski (2010–2015) rief eine Stiftung ins Leben, die Debatten und Bildungsprojekte organisiert. Aleksander Kwaśniewski (1995–2005) gründete die Amicus Europae Stiftung zur Unterstützung der europäischen Integration und tritt bis heute als Redner auf. Lech Wałęsa (1990–1995) leitet ein eigenes Institut und hält weltweit Vorträge über Menschenrechte und Demokratie.

Duda hatte bereits Anfang August erklärt, nicht in den politischen Ruhestand gehen zu wollen. „Ich bin 53 Jahre alt und voller Energie, also ist es zu früh, um in Rente zu gehen“, sagte er dem Sender Polsat News. Er sei bereit, „weiter dem Land zu dienen“ und den von ihm als „patriotisches Lager“ bezeichneten politischen Block zu unterstützen.


PAP/jc