Deutsche Redaktion

Verteidigungsminister ehrt polnische Opfer in Bykownia bei Kiew

18.09.2025 10:50
Polens Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz hat am Donnerstag die polnischen Opfer von Katyń auf dem Soldatenfriedhof in Bykownia bei Kiew geehrt. Die Gedenkveranstaltung fand trotz des anhaltenden Krieges in der Ukraine statt.
Wicepremier, minister obrony narodowej Władysław Kosiniak-Kamysz
Wicepremier, minister obrony narodowej Władysław Kosiniak-KamyszPAP/Tomasz Waszczuk

„Es ist unsere Pflicht, die Erinnerung an die Polen zu bewahren, die hier ihr Leben lassen mussten“, erklärte der Minister.

Bykownia ist einer von vier Katyn-Friedhöfen, die weltweit an das Massaker von 1940 erinnern. Auf diesem Friedhof sind rund 3.500 Polen von der sogenannten Katyn-Liste bestattet, die von sowjetischen Truppen getötet wurden. In Bykownia wurden in Massengräbern insgesamt etwa 150.000 Opfer des Kommunismus unterschiedlicher Nationalitäten beigesetzt.


„Dieser Ort ist ein Symbol der Erinnerung und Mahnung zugleich“, betonte Kosiniak-Kamysz. Im August 2024 wäre der Friedhof beinahe durch eine russische Rakete zerstört worden, die auf Kiew zielte. Trümmerteile mit einer 700-Kilogramm-Explosivladung fielen in 30–50 Metern Entfernung vom Friedhof.

Bykownia bleibt einer der wenigen Katyn-Friedhöfe, die trotz des Krieges in der Ukraine für Angehörige zugänglich sind. Ein weiterer Friedhof in Charkiw-Pjatychatky ist wegen russischer Beschießungen geschlossen, die beiden übrigen befinden sich in Russland (Katyn und Miednoje).

Kosiniak-Kamysz erinnerte auch an die historische Dimension des Ortes: „Am 5. März 1940 beschlossen die sowjetischen Behörden die Erschießung polnischer Kriegsgefangener und Häftlinge – ein Verbrechen, das als Katyn-Massaker in die Geschichte einging.“


PAP/jc

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