Deutsche Redaktion

Verdächtiger Ukrainer wegen Nord Stream-Sprengung in Polen festgenommen

30.09.2025 13:41
Ein Ukrainer, der von deutschen Behörden der Sprengung der Nord Stream-Gaspipelines verdächtigt wird, ist in Polen festgenommen worden. Wie sein Anwalt Tymoteusz Paprocki dem Polnischen Rundfunk mitteilte, erfolgte die Festnahme am Morgen in der Nähe von Warschau auf Antrag der deutschen Seite.
26 września 2022 roku odnotowano podwodne eksplozje w pobliżu gazociągów Nord Stream 1 i 2
26 września 2022 roku odnotowano podwodne eksplozje w pobliżu gazociągów Nord Stream 1 i 2AFP/East News

„Nach den Informationen, die ich weitergeben kann, erfolgte die Festnahme aufgrund eines Europäischen Haftbefehls, der von der deutschen Seite ausgestellt wurde, und dies hat das gesamte Verfahren ausgelöst“, erklärte Paprocki. „Nun werden Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft durchgeführt, und schließlich wird die Angelegenheit dem Gericht vorgelegt, das über die Zulässigkeit der Auslieferung entscheidet.“

Der Anwalt fügte hinzu: „Bereits vorab kann ich nach Kontakt mit meinem Mandanten sagen, dass sich mein Mandant vorerst nicht dazu äußert, ob er an diesem Vorfall beteiligt war oder nicht.“

Paprocki betonte, dass die Verteidigung in dem Fall sehr aktiv sein werde. „Unabhängig davon, an welchen Handlungen ein ukrainischer Staatsbürger beteiligt war, ist unter Berücksichtigung des Krieges in der Ukraine und der Tatsache, dass der Eigentümer dieser Infrastruktur ein russisches Unternehmen ist, das den Krieg in der Ukraine direkt finanziert, schwer vorstellbar, dass diese Handlungen als Straftat angesehen werden könnten.“

Am 26. September 2022 waren drei der vier Stränge der Nord Stream 1- und 2-Pipelines in etwa 80 Metern Tiefe auf dem Grund der Ostsee zerstört worden. Nach Angaben der deutschen Behörden soll der Festgenommene, Wolodymyr Z., als Tauchlehrer an der Sprengung beteiligt gewesen sein.


PAP/jc

„Ihr solltet euch entschuldigen und schweigen.“ Tusk reagiert auf Berichte über Nord Stream

17.08.2024 22:08
Polens Premierminister und der Chef des Büros für Nationale Sicherheit (BBN) äußerten sich zu den jüngsten Nachrichten über die Sprengung der Nord Stream-Gaspipeline im September 2022. Seit einigen Tagen gibt es in der westlichen Presse Vorwürfe gegen Polen, die Ermittlungen in dieser Angelegenheit zu behindern.

Nord-Stream-Explosion hat politischen Konsens in Polen über den Ukraine-Krieg nicht gebrochen

20.08.2024 12:20
Die Tageszeitung Rzeczpospolita berichtet, dass trotz Spekulationen über eine mögliche Beteiligung Polens an der Sprengung der Nord-Stream-Pipeline der politische Konsens in Polen über den Ukraine-Krieg ungebrochen bleibt. Und: Werden sich die Russen von Putin abwenden?

Vize-Außenminister dementiert Vorwürfe: Polen habe nichts mit der Zerstörung von Nord Stream zu tun

21.08.2024 06:31
Der stellvertretende Außenminister Andrzej Szejna hat vehement Behauptungen zurückgewiesen, Polen sei in die Zerstörung der Nord Stream-Pipelines verwickelt. Diese Vorwürfe wurden vom ehemaligen Chef des deutschen Auslandsgeheimdienstes (BND), August Hanning, erhoben und zuletzt von der Zeitung "Die Welt" veröffentlicht.

Nord Stream Sabotage: Polen konnte den verdächtigten Ukrainer nicht festnehmen

03.09.2024 09:33
Polen konnte den europäischen Haftbefehl gegen einen ukrainischen Staatsbürger, der im Verdacht steht, an der Sabotage der Nord Stream 1- und 2-Gaspipelines beteiligt gewesen zu sein, nicht vollstrecken. Das sagte Polens Justizminister Adam Bodnar. Wie Bodnar bestätigte, habe sich der Verdächtige, Volodymyr Ż., nicht in Polen aufgehalten.