Der Vorstoß erfolgte als Reaktion auf Äußerungen Orbáns vom Vortag. Der ungarische Premier hatte auf der Plattform X den polnischen Regierungschef Donald Tusk kritisiert, nachdem dieser erklärt hatte, der Ukraine-Krieg sei auch „unser Krieg“.
Orbán schrieb: „Du magst denken, dass du im Krieg mit Russland bist, aber Ungarn ist es nicht. Die Europäische Union auch nicht. Du spielst ein gefährliches Spiel und bringst das Leben und die Sicherheit von Millionen Europäern in Gefahr.“
„Das ist unser Krieg, weil die Ukrainer de facto unser Territorium auf ihrem Boden verteidigen“, sagte Bartoszewski. Es gehe nicht nur um Solidarität mit Kiew, sondern um „grundlegende Sicherheitsinteressen unseres Staates“. Polens Staatsräson sei es, dass „dieser Krieg mit einer Niederlage Russlands endet“.
Der Vize-Außenminister verwies zudem auf mutmaßliche russische Sabotageakte in Polen, darunter Brandstiftungen, Angriffe auf Eisenbahninfrastruktur sowie das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum. Auch Cyberattacken auf kritische Infrastruktur in Europa seien Teil dieser Bedrohung. „Wir befinden uns in einem Zustand eines nicht erklärten Krieges mit Russland“, sagte Bartoszewski.
Zu Forderungen der nationalkonservativen PiS, die russische Botschaft in Warschau zu verlegen, erklärte Bartoszewski, dies sei völkerrechtlich nicht machbar. „Die Wiener Konvention erlaubt solche Manöver nicht.“ Eine Schließung der Botschaft wäre nur möglich, wenn Polen die diplomatischen Beziehungen zu Russland abbreche – „und das werden wir nicht tun“.
PAP/jc