Deutsche Redaktion

Umfrage: Hälfte der Polen hält staatliche Hilfe für Ukrainer für übertrieben

13.10.2025 15:50
Die Ergebnisse zeigen einen anhaltenden Rückgang der öffentlichen Unterstützung für die Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen – eine Entwicklung, die sich seit Mitte 2023 beobachten lässt.
Polens Premierminister Donald Tusk hat die Vorschlge zur Krzung der Sozialhilfe fr in Polen lebende und arbeitende Flchtlinge und Migranten, einschlielich Ukrainern, untersttzt.
Polens Premierminister Donald Tusk hat die Vorschläge zur Kürzung der Sozialhilfe für in Polen lebende und arbeitende Flüchtlinge und Migranten, einschließlich Ukrainern, unterstützt. shutterstock

Der Hälfte der Polen zufolge, falle die Unterstützung ihrer Regierung für ukrainische Flüchtlinge zu großzügig aus. Das geht aus einer neuen Umfrage hervor. Laut dem Forschungsinstitut CBOS seien 50 Prozent der Befragten der Meinung, Polens Hilfe für ukrainische Flüchtlinge sei übermäßig, während 46 Prozent sie als angemessen bewerten. Die Ergebnisse zeigen laut CBOS einen anhaltenden Rückgang der öffentlichen Unterstützung für die Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen – eine Entwicklung, die sich seit Mitte 2023 beobachten lässt.

Die Zustimmung zur Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge ist laut CBOS auf 48 Prozent gesunken – den niedrigsten Wert, seit das Institut das Thema nach der Annexion der Krim 2014 zu verfolgen begann. Gleichzeitig habe die Ablehnung mit 45 Prozent einen Rekordwert erreicht, hieß es.
Darüber hinaus seien 58 Prozent der Polen der Meinung, ukrainische Flüchtlinge sollten nur dann Zugang zu Sozialleistungen und öffentlicher Gesundheitsversorgung – etwa zum Familienprogramm 800+ – haben, wenn sie in Polen arbeiten und Steuern zahlen.

25 Prozent der Befragten nach sollten Empfänger solcher Leistungen zusätzlich über einen offiziellen Flüchtlingsstatus verfügen. 8 Prozent zufolge sollten Ukrainer keinerlei Zugang zu diesen Leistungen haben.

Im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine sagten 54 Prozent der Befragten, Kiew sollte Friedensgespräche mit Russland priorisieren, selbst wenn dies den Verlust von Gebieten bedeute – ein leichter Rückgang gegenüber 58 Prozent im März. Der Anteil derjenigen, die eine fortgesetzte militärische Verteidigung ohne Kompromisse befürworten, stieg dagegen von 25 auf 28 Prozent.

Die CBOS-Umfrage wurde zwischen dem 11. und 22. September mit einer Stichprobe von 969 Erwachsenen durchgeführt.

IAR/ps

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