Die stellvertretende Bildungsministerin Katarzyna Lubnauer kündigte gegenüber dem privaten Sender TOK FM an, dass der Medienunterricht ab 2026 an Grund- und weiterführenden Schulen eingeführt wird. „Das ist völlig neu. Wir waren uns schon lange bewusst, dass medienbezogene Themen ein sehr wichtiger Bereich sind, der bisher keinen Platz in der Schule hatte“, sagte die Ministerin.
Mitarbeiter des Ministeriums gaben inoffiziell zu, dass die Arbeiten am Medienunterricht noch andauern. Welche Inhalte und Kompetenzen vermittelt werden und in welcher Form der Unterricht stattfinden wird, erarbeitet derzeit das Institut für Bildungsforschung.
Inhalte des neuen Lehrplans
Ein Bestandteil des neuen Moduls soll die Bewusstseinsbildung der Schüler für das Problem der Desinformation sein. „Es geht darum, dass sie Wahrheit von Fake News unterscheiden können und die Grundregeln digitaler Hygiene kennenlernen“, erklärt der Sprecher des IBE, Grzegorz Maryniec gegenüber dem Polnischen Rundfunk.
Ähnliche Inhalte könnten auch in anderen Fächern auftauchen, etwa im Fach Staatsbürgerkunde, das bereits in diesem Jahr eingeführt wird. Der Medienunterricht könnte somit fächerübergreifend auftreten. „Lehrkräfte werden die mediale Bildung zu passenden Zeitpunkten innerhalb ihres Unterrichts einsetzen“, so Maryniec.
Neue Lehrmethoden möglich
Der Medienunterricht könnte neue Lehrmethoden erfordert. Das Bildungsministerium bereite deshalb die Schulen bereits auf solche Veränderungen vor. In den bildungspolitischen Leitlinien für das Schuljahr 2025/2026 sei vorgesehen, dass Lehrkräfte im Unterricht moderne Technologien nutzen, insbesondere solche auf Basis künstlicher Intelligenz.
IAR/PR/ps