Die Spende umfasst fünf Skulpturen von Paul Roth und ein Gemälde seines Bruders André. Drei der Skulpturen von Paul Roth – Der Schrei, Der Überlebende und Pitié! (Erbarmen!) – zeigen in ausdrucksstarker, naturalistischer Form abgemagerte menschliche Gestalten, gezeichnet von Leid und Verzweiflung. Die beiden übrigen, unbetitelten Werke stellen laut Museums-sprecher Paweł Sawicki einen an einer Wand stehenden Mann mit einer Brustwunde, sowie aus dem Boden emporstreckende Hände.
Die Werke wurden von Pauls Kindern, Claudine und Laurent Roth, sowie von Andrés Sohn Claude Roth gespendet. Die Zwillingsbrüder Roth wurden 1924 in Lyon geboren. Sie waren Häftlinge des Lagers Auschwitz III-Monowitz bis zu dessen Evakuierung. Während des Todesmarsches waren sie in das Konzentrationslager Buchenwald verlegt worden, wo sie anschließend befreit wurden.
Nach dem Krieg wurde Paul Arzt und Bildhauer. André hatte das Familienunternehmen geführt, bevor er sich der Malerei zuwandte. In einer Erklärung aus dem Jahr 1980 sagte Paul, er und sein Bruder hätten in der Kunst „einen Balsam gesucht, der es uns für einen Moment erlaubte, die Hässlichkeit und Schande der Deportation beiseitezuschieben“. André ist 2004, Paul im Jahr 2023 gestorben.
Die Kuratorin der Kunstsammlung des Auschwitz-Museums, Agnieszka Sieradzka, bezeichnete die Spende als ein „außergewöhnliches Geschenk“, das „unser Verständnis für das Leben der nach Auschwitz Deportierten vertieft und unsere Sammlung um Werke von großer künstlerischer Ausdruckskraft bereichert“.
Mehr als 1,1 Millionen Menschen – überwiegend europäische Juden – wurden in Auschwitz ermordet, darunter auch Polen, Roma, sowjetische Kriegsgefangene und andere.
PR/auschwitz.org/ps