Kaczyński hatte bei der Eröffnung des Programmparteitags seiner Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) in Katowice erklärt: „Die Deutschen wollen uns den Staat nehmen. Die Franzosen zusammen mit ihnen – ich weiß nicht warum, aber so ist es.”
Der PiS-Chef sprach von zwei grundsätzlichen Wegen, vor denen Polen derzeit stehe. Die erste Option sei das „deutsch-brüsseler Modell“, das nach seiner Darstellung auf die Schaffung eines „hegemonialen Staates“ hinauslaufe. „Alles, was nach dem Zweiten Weltkrieg begonnen hat, soll als großer Sieg Deutschlands und als Entstehung eines neuen Imperiums vollendet werden“, warnte der Politiker.
Sikorski widersprach dieser Darstellung und bezeichnete Kaczyńskis Worte als „Unsinn“. „Polen wird nicht von demokratischen, proeuropäischen, atlantisch orientierten Deutschen bedroht. Auch nicht von Frankreich, mit dem wir gerade einen neuen Verteidigungsvertrag unterzeichnet haben“, schrieb er.
Auch Ministerpräsident Donald Tusk reagierte auf die Äußerungen des PiS-Chefs. „‚Deutschland und Frankreich wollen uns unseren Staat wegnehmen‘ – verkündete Jarosław Kaczyński. Meine Nachbarin würde in solchen Fällen sagen: ein Verrückter oder ein russischer Agent“, kommentierte Tusk auf X.
PAP/jc