World Aquatics hatte entschieden, Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus unter neutraler Flagge antreten zu lassen. Diese Regelung gilt auch für die Kurzbahn-Europameisterschaften im Schwimmen, die vom 2. bis 7. Dezember in Lublin (Ostpolen) stattfinden sollen.
„Ich war die Einzige, die sich dagegen aussprach“, sagte Jędrzejczak. Sie verwies darauf, dass Polen die Austragung der Meisterschaften beantragt habe, als das Teilnahmeverbot für russische und belarussische Athleten im Verband European Aquatics noch in Kraft war.
Nach Angaben Jędrzejczaks argumentierte World-Aquatics-Präsident Husain Al-Mussalam, er könne keine Diskriminierung von Sportlern verschiedener Nationalitäten zulassen. Jędrzejczak betonte dagegen die Nähe Lublins zur Ukraine und die Aufnahme zahlreicher ukrainischer Flüchtlinge in Polen. „Trotzdem haben alle außer mir für die Aufhebung des Verbots gestimmt“, sagte sie.
Nach wie vor gilt in Polen eine ministerielle Verordnung, die die Einreise russischer Staatsbürger weitgehend aussetzt. Visa werden demnach nur in Ausnahmefällen erteilt.
An den Europameisterschaften in Lublin werden mehr als 600 Schwimmerinnen und Schwimmer aus rund 40 Ländern erwartet. Insgesamt sind 42 Wettbewerbe geplant. Polnische Athleten können sich noch bis zum 16. November qualifizieren.
IAR/jc