WARSCHAU (6. November) – Das polnische Verteidigungsministerium und der Generalstab haben am Donnerstag die Grundzüge des landesweiten Programms freiwilliger Verteidigungsschulungen „W Gotowości“ („In Bereitschaft“) vorgestellt. Ziel der Initiative ist es, die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung zu stärken und die Fähigkeit des Staates zu verbessern, in Krisensituationen zu reagieren.
Wie Vizeverteidigungsminister Cezary Tomczyk mitteilte, sollen noch im November und Dezember rund 100 000 Personen an den Trainings teilnehmen. Für das Jahr 2026 plant das Ministerium, etwa 400 000 Bürgerinnen und Bürger zu schulen – sowohl individuell als auch in Gruppen, im Rahmen des Programms „Bildung mit dem Militär“, der Reserveübungen und des freiwilligen Grundwehrdienstes.
Tomczyk erklärte, dass in den vergangenen sechs Monaten Ausbilder geschult und die rechtlichen Grundlagen geschaffen wurden, um den Piloten des Programms zu starten. „In Bereitschaft“ umfasst zwei Wege: eine Resilienz- und eine Reserve-Schiene. Seit Donnerstag können volljährige Bürger über die App mObywatel eine nahegelegene militärische Einheit auswählen und sich dort für ein Verteidigungstraining anmelden.
Erste breit angelegte Initiative zur Förderung von Resilienz
Das Programm ist die erste so breit angelegte Initiative in Polen, die den Aufbau gesellschaftlicher Resilienz und das Bewusstsein für zivile Verteidigung fördern soll. Die Teilnehmenden lernen Erste Hilfe, Stressbewältigung und Überleben in Krisenlagen. Weitere Inhalte sind die Unterstützung staatlicher Dienste, der Umgang mit Desinformation und der Schutz vor Cyberangriffen.
An der Vorstellung nahmen Verteidigungsminister und Vizepremier Władysław Kosiniak-Kamysz, sein Stellvertreter Cezary Tomczyk, Generalstabschef Wiesław Kukuła sowie General Karol Molenda, Kommandeur der Cyberabwehrkomponente, teil. Premierminister Donald Tusk hatte bereits im Frühjahr angekündigt, dass Polen jährlich Zehntausende Freiwillige ausbilden wolle, um die Sicherheit des Landes zu erhöhen.
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