Deutsche Redaktion

Tusk warnt Ukraine: Korruption gefährdet internationale Unterstützung

14.11.2025 22:36
Polens Ministerpräsident hat die Ukraine eindringlich vor den politischen Folgen weiterer Korruptionsfälle gewarnt. Bei einem Auftritt in Retków (Woiwodschaft Niederschlesien) sagte Donald Tusk am Freitag, dass es zunehmend schwieriger werde, internationale Partner zur Solidarität mit Kiew zu bewegen, wenn neue Skandale bekannt würden. Polen werde die Ukraine weiterhin im Krieg gegen Russland unterstützen, betonte Tusk. Doch Korruption könne diese Unterstützung spürbar erschweren.
Premier Donald Tusk
Premier Donald Tusk PAP/Andrzej Jackowski

Hintergrund ist ein Korruptionsskandal im ukrainischen Energiesektor, den das Nationale Antikorruptionsbüro NABU und die Sonderstaatsanwaltschaft SAP aufgedeckt hatten. Nach Ermittlungen sollen Mitarbeiter des staatlichen Atomkraftwerksbetreibers Enerhoatom von Vertragspartnern Schmiergelder in Höhe von 10 bis 15 Prozent des jeweiligen Auftragswertes gefordert haben. Fünf Verdächtige wurden festgenommen, gegen sieben weitere Personen wurde Anklage erhoben. Auch der Geschäftsmann Tymur Mindycz, ein Mitarbeiter von Präsident Wolodymyr Selenskyj, wird in dem Verfahren genannt.

Tusk erklärte, er habe Selenskyj bereits zuvor darauf hingewiesen, wie wichtig es sei, selbst kleinste Korruptionsanzeichen im Umfeld des Präsidenten zu unterbinden. Solche Fälle schadeten der Glaubwürdigkeit der Ukraine und würden von russischen und prorussischen Akteuren in Europa genutzt, um das Bild eines korrupten ukrainischen Staates zu verbreiten.

Zugleich sprach Tusk von einer wachsenden Kriegsmüdigkeit in vielen Ländern. Die Menschen seien zunehmend belastet durch die ständigen Nachrichten über den Konflikt und die damit verbundenen Kosten. Dies mache es schwieriger, Unterstützung für die Ukraine aufrechtzuerhalten. „Es liegt im klaren Interesse Polens, dass die Ukraine ein unabhängiger und funktionsfähiger Staat bleibt“, sagte er.

Infolge der Affäre trat am Mittwoch die ukrainische Energieministerin Switłana Hrynczuk zurück. Auch Justizminister Herman Hałuszczenko legte sein Amt nieder. Präsident Selenskyj hatte beide zuvor zum Rücktritt aufgefordert.


PAP/jc


Polen versichert Ukraine „bedingungslose“ Unterstützung im Krieg gegen Russland

15.01.2025 21:45
Polens Premierminister Donald Tusk hat der Ukraine erneut die „bedingungslose“ Unterstützung zugesichert. „Unsere Unterstützung für Kiew im Kampf gegen die russische Aggression wird nicht nachlassen“, sagte Tusk am Mittwoch bei einem Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj in Warschau. Er kündigte an, den EU-Beitrittsprozess der Ukraine „so weit wie möglich zu beschleunigen". 

Polens Rolle beim Wiederaufbau der Ukraine

23.03.2025 14:00
„Letzte Woche haben wir die große Beteiligung der polnischen Luftfahrtindustrie beschlossen. Es geht um den Wiederaufbau von Flughäfen, die Flugsicherung (...). Im Allgemeinen geht es um die Öffnung des ukrainischen Luftraums. Hier spielen Polen und die polnische Wirtschaft eine große Rolle“, sagte der Regierungsbevollmächtigte für den Wiederaufbau der Ukraine, Paweł Kowal, gegenüber dem Polnischen Rundfunk.