Deutsche Redaktion

Polen verkauft Sprengstoffe nach Israel?

19.11.2025 13:30
Die staatliche Fabrik Nitro-Chem in Bydgoszcz soll direkt Sprengstoffe an Israel geliefert haben. Das berichtet die britische Zeitung „Telegraph“ unter Berufung auf einen Bericht propalästinensischer Organisationen. Demnach wären ohne in Polen hergestelltes TNT „das beispiellose Ausmaß und die Intensität der Luftangriffe, die Zehntausende Palästinenser getötet und die Lebensbedingungen im Gazastreifen zerstört haben, nicht möglich gewesen“. Wie das Unternehmen mitgeteilt hat, würden all seine Aktivitäten „im Einklang mit dem geltenden Völkerrecht“ erfolgen.
Laut einem Bericht hat die Firma Nitro-Chem direkt Sprengstoffe an Israel geliefert, darunter TNT und RDX (Trotyl und Hexogen), schrieb die Zeitung. Die zur Polnischen Rstungsgruppe PGZ angehrende Fabrik Nitro-Chem ist der grte Hersteller von TNT und Sprengstoffen in Europa und einer der grten weltweit.
Laut einem Bericht hat die Firma Nitro-Chem direkt Sprengstoffe an Israel geliefert, darunter TNT und RDX (Trotyl und Hexogen)“, schrieb die Zeitung. Die zur Polnischen Rüstungsgruppe PGZ angehörende Fabrik Nitro-Chem ist der größte Hersteller von TNT und Sprengstoffen in Europa und einer der größten weltweit. Rex Features/East News

Der britische „Telegraph“ zitiert die Schlussfolgerungen eines Berichts der Organisationen „People’s Embargo for Palestine, Palestinian Youth Movement, Shadow World Investigations und Movement Research Unit“. Diese haben die Lieferketten für US- Waffen nach Israel untersucht.
„Laut dem Bericht lieferte die Firma Nitro-Chem direkt Sprengstoffe an Israel, darunter TNT und RDX (Trotyl und Hexogen)“, schrieb die Zeitung. Die zur Polnischen Rüstungsgruppe PGZ angehörende Fabrik Nitro-Chem ist der größte Hersteller von TNT und Sprengstoffen in Europa und einer der größten weltweit. Nitro-Chem komme „mit der Nachfrage nicht hinterher“, so der „Telegraph“.

Polnisches TNT entscheidend für die israelische Artillerie?
Der polnische Sprengstoff wird in den USA zur Herstellung verschiedener Munitionstypen verwendet, darunter der 900-Kilogramm-Mehrzweck-Freifallbombe MK-84 und der 240-Kilogramm-Bombe BLU-109. Wie die Zeitung berichtet, haben die Vereinigten Staaten diese für Angriffe im Gazastreifen eingesetzte Waffen an Israel geliefert. Den Autoren des Berichts zufolge wäre ohne in Polen produziertes TNT „das beispiellose Ausmaß und die Intensität der Luftangriffe, die Zehntausende Palästinenser getötet und die Lebensbedingungen im Gazastreifen zerstört haben, nicht möglich gewesen“.

Das Unternehmen aus Bydgoszcz und die polnischen Behörden wurden dazu aufgerufen, die Lieferungen von TNT einzustellen, das zur Herstellung von Bomben und Artilleriemunition für Israel genutzt werde. Nitro-Chem hat in einer Stellungnahme erklärt, es könne wegen des „sensiblen Charakters der Unternehmensaktivitäten“ keinen Kommentar zu den Feststellungen des Berichts abgeben. Zugleich betonte die Firma, alle Tätigkeiten würden „im Einklang mit dem geltenden Völkerrecht“ erfolgen. 

Toxische Abfälle bei der TNT-Produktion
Der „Telegraph“ wies auch darauf hin, dass Hersteller in den USA, Großbritannien und anderen europäischen Ländern die heimische TNT-Produktion eingestellt haben. Grund dafür waren unter anderem die bei der Herstellung des Sprengstoffs entstehenden toxischen Abfälle. TNT werde derzeit nur noch in China und Russland hergestellt. Die Vereinigten Staaten planen, 2028 in Kentucky die erste eigene TNT-Fabrik in Betrieb zu nehmen. Auch der schwedische Konzern Swebal will in der Nähe der Stadt Nora ein Werk zur TNT-Produktion bauen.

RMF24/PAP/ps

Israel am Scheideweg – Eine moralische Niederlage mit langfristigen Folgen

02.08.2025 08:04
Israel steht an einem entscheidenden Wendepunkt. Nicht, weil es gegen die Hamas im Gazastreifen unterliegen könnte. Sondern weil es Gefahr läuft, eine weitaus tiefgreifendere Niederlage zu erleiden: eine moralische. Diese könnte die künftige Identität Israels, das Selbstverständnis seiner Bevölkerung und die internationale Wahrnehmung des Landes nachhaltig erschüttern, schreibt in seinem Kommentar für den Auslandsdienst des Polnischen Rundfunks der Nahost-Experte Dr. Witold Repetowicz.

Nach der Festnahme in Israel: Polnische Aktivisten zurück in Warschau – Kritik an Außenminister Sikorski

08.10.2025 21:46
Drei polnische Aktivisten, die vergangene Woche von Israel festgenommen worden waren, sind am Mittwoch nach Polen zurückgekehrt. Sie hatten an einer internationalen Flottille teilgenommen, die mit humanitärer Hilfe in den Gazastreifen fahren und dabei die israelische Seeblockade durchbrechen wollte. Nach ihrer Rückkehr übten sie scharfe Kritik an der polnischen Regierung und Außenminister Radosław Sikorski.

Friedensplan für Gaza: „Schritt in die richtige Richtung“

09.10.2025 10:09
Die Zustimmung Israels und der Hamas zum ersten Schritt des US-amerikanischen Friedensplans für den Gazastreifen wird in Warschau als „Schritt in die richtige Richtung“ gewertet. Das sagte am Donnerstag Regierungssprecher Adam Szłapka. „Wir alle warten darauf. Ich denke, die ganze Welt wartet auf eine Lösung, die dauerhaft und gerecht ist, damit Menschen nicht mehr sterben“, erklärte Szłapka im Interview mit dem Polnischen Rundfunk.

Polen begrüßt erste Phase des Friedensabkommens zwischen Israel und Hamas

10.10.2025 10:31
Das Abkommen sei ein „historischer Schritt auf dem Weg zu dauerhaftem Frieden und zur Verwirklichung der Zwei-Staaten-Lösung – zum Wohl aller Menschen in der Region“, so das Auswärtige Amt.

Gewalt trotz Waffenruhe in Gaza – USA fordern sofortiges Ende der Exekutionen

16.10.2025 13:12
Trotz der seit Freitag geltenden Waffenruhe kommt es in Gaza weiterhin zu schweren Gewalttaten. Kämpfer der Hamas hätten nach dem teilweisen Rückzug israelischer Truppen die Kontrolle über verlassene Gebiete übernommen und dort öffentliche Exekutionen durchgeführt, berichteten mehrere Medien am Mittwoch. Ziel der Angriffe seien Zivilisten, die der Zusammenarbeit mit Israel verdächtigt würden, sowie Angehörige rivalisierender Clans.