Festliche Anzüge, Auszeichnungen, Bier und Eisbein - die polnischen Bergleute begehen heute das Bergmannsfest Barbórka. Seit 165 Jahren schon heißt es für die polnischen Bergmänner am 4. Dezember feiern und den Arbeitsstress für wenigstens einen Tag vergessen.
„Ihr sichert die Wärme in polnischen Häusern“, betonte Präsident Karol Nawrocki in einer Videoansprache.
Zugleich versicherte er dem Sektor seine Unterstützung. Der Weg zur Kernenergie bedeute nicht den Abschied von der Kohle, so Nawrocki. „Bevor die Reaktoren in Choczewo und anderswo starten, braucht Polen eigene Energieressourcen.“ Jede Energiewende müsse „mit gesundem Menschenverstand“ und im Respekt gegenüber Bergleuten und ihren Gemeinschaften erfolgen.
Nawrocki erinnerte außerdem an die Verstorbenen. Am Barbaratag gedenke man „derjenigen, die zur ewigen Schicht gegangen sind, der Bergleute, die in den Gruben starben, und jener, die ihr Leben für ein freies Polen gaben“. Dazu zählten auch die Opfer der „Wujek“-Zeche vom Dezember 1981. Diese Geschichte sei ein „moralisches Verpflichtungserbe für den gesamten polnischen Staat“, sagte der Präsident.
Die Barbórka wird traditionell am 4. Dezember gefeiert – mit Umzügen, Gottesdiensten und Festen in den schlesischen Bergbaustädten. Bergleute tragen an diesem Tag ihre Uniformen mit dem charakteristischen Federbusch. Die Bräuche stehen auf der nationalen Liste des immateriellen Kulturerbes.
PAP/jc