Der Europaabgeordnete Robert Biedroń kritisierte die Entscheidung der Europäischen Rundfunkunion (EBU), Israel trotz internationaler Einwände antreten zu lassen. „Wenn wir kein Blut an den Händen haben wollen, sollten wir uns auch aus dieser Scharade zurückziehen“, schrieb Biedroń auf der Plattform X.
Auch Marcelina Zawisza von der Partei Razem forderte einen Boykott und verwies auf den Rückzug mehrerer Länder. „Die Niederlande, Irland und Spanien haben ihre Teilnahme abgesagt. Sie wollen nicht so tun, als hätte es den Völkermord in Gaza nicht gegeben und gebe ihn nicht“, erklärte sie. Israel solle „genauso boykottiert werden wie Russland“. Die Entscheidung liege nun bei TVP, betonte ein Sprecher der Partei: „In den Händen von TVP liegt die Frage, ob Polen diese Veranstaltung mitträgt.“
Bereits im September hatte Kulturministerin Marta Cienkowska erklärt, Polen solle nicht am ESC teilnehmen, falls Israel zugelassen werde. Das sei jedoch ihre „persönliche Meinung“. Über die Teilnahme entscheide nicht die Regierung, sondern der öffentlich-rechtliche Rundfunk.
Israel erhielt die Startberechtigung nach einer geheimen Abstimmung innerhalb der EBU. Mehrere europäische Sender, darunter aus den Niederlanden, Spanien, Slowenien und Irland, hatten zuvor vor einem Rückzug gewarnt. Bis zum 10. Dezember müssen die Delegationen ihre Teilnahme am ESC 2026 endgültig bestätigen oder absagen.
PAP/jc