Staatspräsident Andrzej Duda wird bei den zentralen Gedenkfeierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Befreiung des deutschen Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau als einziger Politiker das Wort ergreifen. Denn wie die polnischen Behörden betonen, sollen im Gegensatz zu den neulichen Feierlichkeiten für Holocaust-Opfer in Jerusalem nicht Politiker, sondern die ehemaligen KZ-Häftlinge im Vordergrund stehen.
In einem Interview für den Polnischen Rundfunk hatte Duda jüngst angekündigt, sich in seiner Rede vor allem auf den Überlebenden konzentrieren zu wollen.
"Das wird der stärkste Akzent sein. Dass diejenigen mit uns sein werden, die überlebt haben. Es sind Menschen in fortgeschrittenem Alter und wer weiß, vielleicht werden sie zum letzten Mal Seite an Seite mit uns an diesem schrecklichen Ort stehen. Ihre Anwesenheit ist am wichtigsten, nicht die Präsenz von Staatsoberhäuptern, auch wenn diese natürlich auch wichtig sind. Im Vordergrund sollten, als Wächter der Erinnerung, die Überlebenden stehen", so Duda.
Außer dem polnischen Staatspräsidenten werden auch Vertreter von jüdischen Organisationen sowie der Direktor des Museums Auschwitz Birkenau zu den Versammelten sprechen. Die Zeremonie wird um 15.30 vor dem so genannten Todestor beginnen. An den Feierlichkeiten werden Vertreter von ca. 50 Staaten, darunter die Staatspräsidenten Israels und Deutschlands, sowie 200 ehemalige KZ-Häftlinge teilnehmen. Eine Live-Übertragung der Feierlichkeiten auf Englisch wird auf dem Twitterprofil @PL1918ENG #Auschwitz75 verfügbar sein.
IAR/adn