Deutsche Redaktion

"Russland ist nicht an guten Beziehungen zu Polen interessiert"

11.04.2020 20:55
Laut dem russischen Politologen Ivan Preobrazenski seien russische Behörden nicht daran interessiert, die Beziehungen zu Polen zu regeln. 
Prezydent Rosji Władimir Putin
Prezydent Rosji Władimir PutinPAP/EPA/ALEXEI DRUZHININ/KREMLIN POOL/SPUTNIK

Laut dem russischen Politologen Ivan Preobrazenski seien russische Behörden nicht daran interessiert, die Beziehungen zu Polen zu regeln. Der Experte ist der Ansicht, dass politische Angelegenheiten im Weg stehen. Laut dem Experten zeugen Putins Aussagen über Polen in Bezug auf die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg davon, dass "die russischen Behörden nicht daran interessiert sind, einen Dialog mit Warschau zu führen, damit sie Polen immer in ihrer Politik ausnutzen können, ob für die Innen- oder Außenpolitik, als Gegenstand von Vorwürfen mit historischem Inhalt."

Zweifellos sollen am zehnten Jahrestag der Smoleńsk-Tragödie in den russischen Medien Artikel über die Katastrophe erschienen sein, sagt Preobrazenski. Er bezweifelt jedoch, dass russische Medien den polnischen Standpunkt in ihrer Nachrichtenerstattung ernsthaft vertreten werden.

- In Polen sind die Meinungen zu diesem Thema auch geteilt. In Russland können jedoch nur radikal oppositionelle Medien das Problem der Rückgabe des Flugzeugwracks an Polen ansprechen, aber nicht um Polen zu helfen, sondern erneut Wladimir Putin anzugreifen - sagt der Experte.

Der Kommentator ist der Meinung, dass die russische Gesellschaft "dieses Problem vergessen hat und sich nur wenige Spezialisten daran erinnern".

Preobrazenski glaubt, dass für Polen jetzt ein Dialog mit Russland unmöglich sei und beidseitige Beziehungen nur einen Monolog erlauben - entweder auf polnischer Seite, dem der Kreml niemals zustimmen werde, oder ein russischer Monolog und eine Annäherung auf Bedingungen des Kremls, dem Warschau niemals zustimmen werde.

Das polnische Außenministerium gab am Freitag bekannt, dass es der russischen Botschaft in Warschau eine diplomatische Mitteilung übermittelt habe, in der die russische Seite aufgefordert wurde, das Wrack des 2010 in Smoleńsk abgestürzten Präsidentenflugzeugs unverzüglich zu übergeben. "Keine völkerrechtliche Norm liefert Gründe für die Beibehaltung des polnischen Eigentums durch Russland", betonte das Außenministerium auf Twitter.

Forsal/ps