Deutsche Redaktion

Die älteste Eibe in Polen gerettet

20.05.2020 13:09
Aus der 1300 Jahre alten Eibe "Henryk" in Henryków Lubański (Niederschlesien) sprossen in diesem Frühjahr grüne Triebe und Nadeln. Es ist ein natürlicher Erfolg im Kampf um das Leben des ältesten Baumes in Polen, aber die Bemühungen, ihn zu retten, sind noch nicht abgeschlossen.  
Eibe Henryk
Eibe "Henryk"Foto: PAP/Maciej Kulczyński

Die 15-Meter-Eibe hat eine lange und turbulente Geschichte, die älter als die polnische Staatlichkeit ist. Zum Beispiel schnitten Kosaken zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit Säbeln Äste vom Stamm ab, aus denen sie Pfeile für Bögen herstellten, weil das Eibenholz eine große Elastizität hat.

1945 wurde der Baum von einer Artillerie-Granate beschädigt. Blitze und Stürme haben den Baum ebenfalls beschädigt. In den 1980er Jahren stürzte ein starker Ast während eines großen Hurrikans ein. Jetzt sieht sein Stamm aus wie ein großer hohler Baum, aber dank der Arbeit von Dendrologen wurde er vor der Zerstörung gerettet.

Einer der Erfolgsleiter, der "Henryk" am Leben erhält, ist Jerzy Stolarczyk, ein Dendrologe und Naturforscher. Er warnt jedoch, dass der Kampf um das Überleben der Eibe noch nicht vorbei sei.

- Bäume haben eine große Trägheit und die Hemmung schlechter Prozesse hält viele Jahre an - erklärte der Dendrologe.

Die Bemühungen zur Rettung des Naturdenkmals begannen 2014. Es dauerte zwei Jahre, bis Spezialisten diagnostiziert hatten, warum die Nadeln gelb wurden und der Baum zu sterben begann. Es stellte sich heraus, dass der Grundwasserspiegel gesunken war. Im Sommer floss Wasser vom Baum weg, und die Eibe war nur zum Regenwasser verurteilt, was nicht ausreiche.

Das Problem sei auch, dass der Baum alleine steht und keine Unterstützung jüngerer Artgenossen hat. Wissenschaftler haben ein innovatives System geschaffen, um den Baum mit Wasser zu versorgen und ihn in immer heißeren Sommersaisonen vor Sonnenlicht zu schützen. Sie stützen ihn auch mit einer Metallstruktur. Aber im Laufe der Zeit muss der Baum alleine auskommen, erklären die Baumforscher.

PR/ps