Deutsche Redaktion

Niederlande haben heimlich mit Russland über Nord Stream 2 verhandelt

25.03.2021 20:08
Im Jahr 2017 soll die niederländische Regierung hinter den Kulissen diplomatische Beziehungen zu Russland wieder aufgenommen haben. Hochrangige Beamte sollen mehrmals nach Moskau gereist sein, um über das Nord Stream 2-Projekt zu verhandeln. 
Bei dem Abschuss im Juli 2014 ber der Ostukraine waren 298 Menschen gettet worden.
Bei dem Abschuss im Juli 2014 über der Ostukraine waren 298 Menschen getötet worden.EPA/ROBIN VAN LONKHUIJSEN Dostawca: PAP/EPA.

Die Ergebnisse einer journalistischen Untersuchung zu den Beziehungen zwischen Amsterdam und Moskau wurden von der unabhängigen Website "Follow the Money" (FTM) veröffentlicht. Nachdem prorussische Separatisten 2014 das malaysische MH17-Flugzeug abgeschossen hatten, mit hauptsächlich niederländischen Passagieren an Bord, hat die Regierung in Den Haag die diplomatischen und Handelsbeziehungen mit Russland eingestellt. Laut einer journalistischen Untersuchung sollen diese Beziehungen jedoch nur für die Außenwelt abgebrochen worden sein. Hinter den Kulissen sollen Geschäftsbeziehungen schnell wieder aufgenommen worden sein.

Nach Angaben von FTM soll vor allem russisches Gas auf dem Spiel gestanden haben. Die niederländische Regierung soll diplomatische Reisen nach Moskau vom Unterhaus des Parlaments verheimlicht haben. Die Treffen sollen über eine gemeinsame Arbeitsgruppe für Energie stattgefunden haben. Auf niederländischer Seite sollen hochrangige Beamte des Ministeriums für Wirtschaft und auswärtige Angelegenheiten teilgenommen haben.

"Ende Dezember 2019 erhielt das Parlament eine Antwort von Minister Stefan Blok auf Fragen zu bilateralen Kontakten mit Russland, aber es wurde kein einziges Wort über die offizielle Arbeitsgruppe gesprochen, die sich einige Wochen später in Moskau traf", schrieb Follow the Money.

FTM wies darauf hin, dass die Länder Mittel- und Osteuropas befürchten, dass Russland beim Bau von Gasverbindungen die Gasnetze in der Ukraine und in Polen umgehen wird und dass "diese Länder anfälliger für die russische Launenhaftigkeit werden". Darüber hinaus befürchten die Länder, dass Russland aufgrund seiner stärkeren Position im Energiesektor die "Gasrohr-Politik" stärker nutzen und die Energieversorgung als politische Waffe einsetzen wird.

FTM/energetyka24/ps