Deutsche Redaktion

Aufstand im Warschauer Ghetto jährt sich zum 78. Mal

19.04.2021 11:42
Aus diesem Anlass findet, neben den Gedenkfeierlichkeiten in der Hauptstadt, in Warschau und im Internet zum 9. Mal auch die Bildungsaktion “Narzissen” statt. 
POLIN Muzeum Historii Żydów Polskich
POLIN Muzeum Historii Żydów PolskichShutterstock/MOZCO Mateusz Szymanski

Der Aufstand im Warschauer Ghetto jährt sich zum 78. Mal. Aus diesem Anlass findet, neben den Gedenkfeierlichkeiten in der Hauptstadt, in Warschau und im Internet zum 9. Mal auch die Bildungsaktion “Narzissen” statt. Die Initiative besteht in der Austeilung von gelben, Papierblumen, die die Erhebung vom April 1943 symbolisieren. In diesem Jahr wird man im Internet zudem auch an einem virtuellen Spaziergang zu Ehren der Frauen, die im Ghetto gekämpft haben, teilnehmen können. Aufgrund der sanitären Sicherheitsmaßnahmen werden an unterschiedlichen Punkten Warschaus auch spezielle “Narzissomaten” erscheinen, Geräte, dank denen man auf sichere Weise eine gelbe Papierblume erhalten kann. 

Die Aktion lehnt an die Blumen an, die zum Jahrestag des Aufstands einer seiner Anführer, Marek Edelman erhalten hatte. “Es heißt, Marek Edelman hat jedes Jahr von einer Unbekannten einen Strauß von gelben Blumen erhalten, die er anschließend am Denkmal niederlegte. Es ist eine wunderschöne Geschichte, die wir fortsetzen wollten”, so der Direktor der Geschichte der Polnischen Juden POLIN Zygmunt Stępiński. Einzelheiten zur Aktion sind auf der Seite des Museums www.polin.pl zu finden.

Am 19. April 1943 hatte eine Gruppe von etwa Eintausend schlecht bewaffneten Mitgliedern jüdischer Untergrundorganisationen den Kampf mit den deutschen Besatzern aufgenommen. Der Aufstand war die erste städtische bewaffnete Erhebung im durch Deutschland besetzten Europa und endete Mitte Mai. In den Kämpfen und Exekutionen sind die meisten der Kämpfenden ums Leben gekommen. Der Rest der Bevölkerung des Ghettos wurde in Vernichtungslager deportiert. Der Großteil der Gebäude im Ghetto wurde in Schutt und Asche gelegt. Der letzte Akkord der Liquidierung des Ghettos war die Sprengung der Großen Synagoge auf der Tłomackie-Straße auf Befehl von Jürgen Stroop.

IAR/adn