Die jüngsten Cyber-Attacken gegen Polen werden bei einem Treffen des Nordatlantikrats am Mittwoch in Brüssel diskutiert, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur PAP unter Berufung auf eine Quelle im NATO-Hauptquartier.
Auch die Europäische Kommission hat laut PAP ihre Solidarität mit Polen über die Cyberangriffe ausgedrückt. Der Chef der EU-Diplomatie, Josep Borrell, äußerte ebenfalls seine Unterstützung für Polen in dieser Angelegenheit. Die EU-Exekutive, wie von PAP zitiert, fügte hinzu, dass Cyber-Aktivitäten, die auf Polen abzielen, die Notwendigkeit deutlich machen, die Bemühungen des Blocks zur Bekämpfung von Cyber-Bedrohungen zu verstärken. Das Thema wurde bei einem Treffen der EU-Außenminister am Montag in Luxemburg angesprochen, und unter den Ländern, die Unterstützung für Polen zeigten, waren Dänemark, Estland, Lettland, Litauen, die Niederlande und Rumänien.
Der Chef der regierenden Konservativen in Polen sagte am Freitag, dass Spitzenbeamte, Minister und Abgeordnete verschiedener politischer Parteien in Polen zum Ziel eines Cyberangriffs wurden, der von russischem Territorium aus gestartet wurde. Jarosław Kaczyński, Vorsitzender der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), sagte, dass der Angriff darauf abzielte, Polen zu destabilisieren.
Beamten haben Anfang des Monats bekannt gegeben, dass Ermittler einen Hackerangriff auf die sozialen Medien und E-Mail-Konten des Kabinettchefs des Premierministers, Michał Dworczyk untersuchen. Es besteht der Verdacht, dass hinter dem Vorfall Russland stecke. Dworczyk sagte, er halte den Cyberangriff für einen Teil einer breiteren "Desinformationskampagne" gegen Polen.
PAP/ps