Deutsche Redaktion

Außenminister: Nord Stream 2 ist ein "Sicherheitsvakuum" für die Ukraine

02.07.2021 09:23
Im Streit um die Gaspipeline Nord Stream 2 hat Bundesaußenminister Heiko Maas bei seinem Besuch in Polen davor gewarnt, die wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland abzubrechen.
Minister spraw zagranicznych RP Zbigniew Rau i minister spraw zagranicznych Niemiec Heiko Maas
Minister spraw zagranicznych RP Zbigniew Rau i minister spraw zagranicznych Niemiec Heiko Maas PAP/Tomasz Gzell

Im Streit um die Gaspipeline Nord Stream 2 hat Bundesaußenminister Heiko Maas bei seinem Besuch in Polen davor gewarnt, die wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland abzubrechen.

Wenn man gleichzeitig auch China isoliere, treibe man diese beiden Länder immer weiter zusammen und schaffe den größten Wirtschaftsraum weltweit, sagte Maas am Donnerstag nach einem Gespräch mit seinem polnischen Kollegen Zbigniew Rau in Warschau. "Das ist nicht nur falsch, sondern das ist auch gefährlich - auch für unsere Sicherheitsinteressen in Europa. Und deshalb halten wir das nicht für die richtige Strategie."

Rau bekräftigte dagegen die polnische Ablehnung des Projekts. "Wir sind Gegner dieses Projektes und waren es von den Anfängen seiner Entstehung an." Es verursache ein Sicherheitsdefizit in der Region und im Fall der Ukraine sogar ein "Sicherheitsvakuum" sagte er.

Polen zählt zusammen mit den baltischen Staaten und der Ukraine zu den schärfsten Gegnern der Pipeline, die fast fertiggestellt ist und Russland und Deutschland verbinden soll.

Polens Außenminister betonte zudem, für sein Land sei die Frage einer Wiedergutmachung für die von Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg in Polen verursachten Schäden weiterhin nicht gelöst. Es gebe keinen Zweifel an der Verantwortung Deutschlands für die Katastrophe des Krieges und massenhaften Verlust an Menschenleben und Besitz, den sein Land erlitten habe. "Die Art und die Verfahrensweise für eine Wiedergutmachung bleibt weiterhin eine offene Frage."


afx/IAR/jc