Vor 37 Jahren, am 3. November 1984, fand die Beerdigung des brutal ermordeten Priesters Jerzy Popiełuszko statt. An der Bestattung in Warschau nahm fast eine Million Menschen teil. Gleichzeitig war die Verabschiedung eine der größten antikommunistischen Demonstrationen in der polnischen Geschichte.
Popiełuszko wurde 1984 durch den Sicherheitsdienst der Volksrepublik ermordet worden. Er gilt als Symbolfigur des kirchlichen Widerstands gegen die einstigen kommunistischen Machthaber.
Der Warschauer Erzbischof Kazimierz Nycz bezeichnete den Todestag (19. Oktober 1984) als einen der traurigsten Tage in der Geschichte der Kirche des Landes. "Dieser Tag sollte uns daran erinnern wozu Hass gegenüber dem Glauben, der Kirche und gegenüber Menschen führen kann."
Der Mord verstärkte den Widerstand der Bevölkerung gegen das Regime und trug damit zum Fall des Kommunismus fünf Jahre später bei, erinnert sich Adam Nowosad, der bei der Beisetzung im Warschauer Stadtteil Żoliborz dabei war.
"Dieses tragische Ereignis hat Geschichte geschrieben. Es war der Moment, als wir alle bemerkt haben, dass sich etwas ändern muss, denn so kann man nicht weiterleben."
Ein Gericht verurteilte 1985 die drei Täter zu Haftstrafen von 14 bis 25 Jahren. Die mutmaßlichen Auftraggeber wurden nie bestraft. Der legendäre Solidarność-Priester Jerzy Popiełuszko wurde am 6. Juni 2010 seliggesprochen.
IAR/jc