In Berlin hat das Treffen zwischen Premierminister Mateusz Morawiecki und Bundeskanzler Olaf Scholz geendet. “Ich bin nach Berlin gekommen, um das Gewissen Deutschlands zu erschüttern, so dass sie sich endlich für wirklich vernichtende Sanktionen zu entscheiden, die die Entscheidungen des Kremls beeinflussen”, betonte Morawiecki im Vorfeld der Gespräche, an denen auch Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda teilgenommen hat.
“Nord Stream 1 und 2 schließen”
Wie der Premierminister hinzufügte, “müssen wir auch Nord Stream 1 und 2 schließen, endgültige Unabhängigkeit von russischen Rohstoffen erreichen, russische Finanzinstitutionen von der Finanzierung auf den Kapitalmärkten abschotten”, “Vermögen von Oligarchen” konfiszieren und Russland aus dem SWIFT-System ausschließen.
Durch Nord Stream 1 und 2 - die Pipelines, die Deutschland und Russland verbinden - fließe nicht nur Gas, aber auch “das Blut von Kindern, Müttern und Soldaten”, die während des Angriffs auf die Ukraine gefallen sind.
Klare Botschaft an Moskau notwendig
Aus der deutschen Hauptstadt müsse eine “klare Botschaft” ausgesendet werden. “Heute haben wir keine Zeit mehr für zugemauerten Egoismus, den wir in manchen westlichen Staaten beobachten, auch hier in Deutschland”.
“Hör´ auf, die Ukraine anzugreifen! Hör auf, Menschen zu ermorden” - das müsse die Botschaft sein, die hier aus Berlin nach Russland und Moskau fließen müsse.
Russland, so Morawiecki, habe nicht nur die Ukraine attackiert. “Russland töte nicht nur Zivilisten, Kinder, Frauen, Soldaten, Männer. Es will die ganze Friedensordnung zerstören, die nach dem II Weltkrieg geschaffen wurde; die Welt zerstören, wie wir sie heute kennen.
“5 Tausend Helme? Das ist wohl ein Witz”
Echte Freunde, so Morawiecki, erkenne man in schwierigen Zeiten. “5 Tausend Helme? Das ist wohl ein Witz”, sagte er in Anspielung auf die von Deutschland angebotene Unterstützung für die Ukraine.
Die ukrainischen Soldaten würden “reale Hilfe und Waffen brauchen”. “Diese Soldaten kämpfen auch um uns, für uns, für unsere Freiheit und Souveränität, damit wir nicht die nächsten sind, denn Putin wird wie eine Kriegsmaschine handeln”, so Morawiecki.
Heute würden wir vor dem Gerichtshof der Geschichte stehen. “Nichts wird Putin aufhalten, wenn wir nicht mit ausreichender Entschiedenheit handeln”, so Morawiecki.
interia/adn