Deutsche Redaktion

Smoleńsk-Katastrophe: Ex-Verteidigungsminister Macierewicz wiederholt Anschlagsthese. Opposition spricht von PR-Manöver.

13.04.2022 07:15
Zum 12. Jahrestag der Smoleńsk-Katastrophe wiederholt Ex-Verteidigungsminister Antoni Macierewicz Anschlagsvorwürfe gegen Russland. Geht es nach der Opposition und den Mitgliedern des Untersuchungsausschusses von Jerzy Miller, der die Katastrophe ursprünglich untersucht hatte, hätten die Enthüllungen von Macierewicz nicht viel mit den Tatsachen zu tun und dienen vor allem der Mobilisierung der eigenen Wähler.
Dr Tomasz Herudziński: od początku starano się napiętnować wszystkich tych, którzy podejrzewali kwestię zamachu
Dr Tomasz Herudziński: od początku starano się napiętnować wszystkich tych, którzy podejrzewali kwestię zamachuPAP/Paweł Supernak

Zum 12. Jahrestag der Smoleńsk-Katastrophe wiederholt Ex-Verteidigungsminister Antoni Macierewicz Anschlagsvorwürfe gegen Russland. Wie in einem am Montag veröffentlichten Bericht des von Macierewicz geleiteten Untersuchungsausschusses zum Absturz der Präsidentenmaschine zu lesen ist, habe die Besatzung des Flugzeugs keine Fehler gemacht. Stattdessen soll, laut den Autoren, eine Explosion im Flügel die Ursache für den Absturz gewesen sein, bei dem am 10. April 2010 Staatspräsident Lech Kaczyński und 96 weitere Passagiere ums Leben gekommen waren. Diese würde von Aufzeichnungen aus der Blackbox bestätigt. Materialien, die auf Fehler der Besatzung hindeuten, seien manipuliert worden. 

Maciej Lasek: Keine Beweise für Anschlags-Thesen

Geht es nach der Opposition und den Mitgliedern des Untersuchungsausschusses von Jerzy Miller, der die Katastrophe ursprünglich untersucht hatte, hätten die Enthüllungen von Macierewicz nicht viel mit den Tatsachen zu tun. Der Ausschuss habe eindeutig belegen können, dass Fehler der Besatzung und der russischen Fluglotsen zu dem Absturz geführt haben, so Miller. 

Es sei wahr, dass der russische Untersuchungsausschuss die Schuld alleine den polnischen Piloten in die Schuhe geschoben und Fehler der russischen Lotsen unter den Teppich gekehrt habe. Aber von einer Explosion sei in keiner der Aufnahmen etwas zu hören gewesen. Die Wiederholung der Anschlagsthesen sei aus seiner Sicht ein Versuch, die russische Aggression gegen die Ukraine und die antirussischen Stimmungen für innenpolitische Zwecke sowie die Mobilisierung der eigenen Wählerschaft zu missbrauchen. “Dass Putin, wie wir jetzt sehen,zu einem solchen Attentat psychologisch fähig wäre, bedeutet nicht automatisch, dass er ihn in diesem Fall begangen hat”, so Lasek.

Wrack der Präsidentenmaschine immer noch in Russland

Die Debatte über die Ursachen für den Flugzeugabsturz bei Smoleńsk spaltet seit Jahren die polnische Gesellschaft. Misstrauen gegenüber Russland wird dabei unter anderem durch die Tatsache befeuert, dass Moskau das Wrack des Flugzeugs, trotz mehrfacher Appelle an die russischen Behörden, bis heute nicht an Polen zurückgegeben hat, was die Ermittlungen der polnischen Staatsanwälte erschwert.

 

niezalezna.pl/se.pl/PAP/ps/adn