Der ehemalige Chef der Spezialeinheit GROM erinnerte daran, dass sich die russische Armee auf wehrpflichtige Soldaten stützt, die „von der Führung wie Kanonenfutter behandelt werden“. Seiner Meinung nach ist das Problem das feudale Kommandosystem. Den russischen Soldaten fehle es an Moral und dem Willen zu siegen, erklärte General Polko.
Die ukrainische Armee sei zwar wesentlich kleiner, die Soldaten seien jedoch davon überzeugt, das Richtige zu tun. „Die Ukrainer sind sich der Aktionen, die sie durchführen, aber auch der gesamten Mission bewusst. Die Soldaten wissen, was zu tun ist. Wenn sich die Situation an der Front ändert, ergreifen sie die Initiative“, erklärte Polko. Dies fehle den Russen.
Auf die Frage, für wie realistisch er eine allgemeine Mobilisierung in Russland halte, antwortete General Polko, dass die Informationen von der Front allmählich auch die russische Gesellschaft erreichten. „Niemand will sich an einem Krieg beteiligen, in dem Soldaten in den Tod geschickt werden. In vielen russischen Städten wurden Militäreinheiten mit Molotowcocktails beworfen. Die Menschen haben Angst vor der Mobilisierung.“ Putin schrecke auch deshalb davor zurück, weil er weiß, dass dies zu einem Staatsstreich führen könnte, erklärte der General gegenüber der Presseagentur PAP.
PAP/js