Verträge für Covid-19-Impfstoffe sollten angesichts der Verbesserung der epidemischen Situation in Europa neu verhandelt werden, betont Polens Gesundheitsminister Adam Niedzielski. Wie der Politiker erklärte, führe Polen derzeit eine Gruppe von 10 EU-Ländern an, die sich bei der Europäischen Kommission für Unterstützung bei einer Neuverhandlung der Verträge einsetzen. Dies sei notwendig, weil „die epidemische Situation in Polen und auch in ganz Europa jetzt viel besser ist”, während sich die Verpflichtungen zum Kauf der Impfstoffe nicht geändert haben. Geht es nach Niedzielski, seien die Vertragsänderungen aus polnischer Sicht auch im Zusammenhang mit der Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen in Polen und den daraus resultierenden hohen Kosten für deren Gesundheitsversorgung notwendig.
In diesem Bereich hätten die bisher von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Hilfsmaßnahmen, "den Bedarf nicht gedeckt haben". „Polen ist ein Frontland (…) wir wollen, dass die Kosten für den Aufenthalt ukrainischer Flüchtlinge, einschließlich der Kosten für Gesundheitsdienste, von der Europäischen Kommission erstattet werden“, so Niedzielski. Bis Ende des Jahres würden sich diese Kosten auf etwa 1,72 Milliarden Euro belaufen. Die Europäische Kommission habe bisher indes Finanzhilfen in Höhe von etwa 700 Millionen Euro angeboten, erklärte der Gesundheitsminister.
PAP/ps