Unter dem Codenamen „Lufa“ („Kanonenrohr“) kämpfte Leutnant Henryk Wieliczko nach der Niederlage Nazideutschlands weiter für Polen gegen die Sowjetunion. 1949 von Kommunisten im Lubliner Schloss ermordet, wurde sein Leichnam in ein nicht gekennzeichnetes Grab geworfen, wo er sechs Jahrzehnte lang vergessen lag. Seine sterblichen Überreste wurden letztes Jahr von Mitarbeitern des des Instituts für Nationales Gedenken (IPN) entdeckt, was als „großer Durchbruch“ bezeichnet wurde.
„Viele, viele Jahre lang waren wir alle dazu verdammt, unseren Helden aus unserem kollektiven Gedächtnis auszulöschen. (...) Wir haben sehr lange auf diesen Tag gewartet, an dem wir seine Überreste finden würden. Der Tag, auf den wir gewartet haben, kam am 15. April 2021“, sagte bei der Beerdigung Professor Krzysztof Szwagrzyk.
Henryk Wieliczko
Als "verstoßene" (wyklęci) oder auch "standhafte" (niezłomni) Soldaten werden Einheiten bezeichnet, die in den Jahren 1944-1956 Teil des antikommunistischen Untergrunds waren.
Die Verstoßenen Soldaten fanden sich nicht mit der im Ergebnis des Zweiten Weltkriegs errichteten Ordnung in Polen ab. Nachdem Polen sich im sowjetischen Einflussbereich befand, beschloss ein erheblicher Teil der Einheiten, die während des Krieges gegen Deutschland gekämpft hatten, im Untergrund zu bleiben und Widerstand gegen die Armee und die Sonderverbände der UdSSR sowie die ihnen unterstellten polnischen Truppen zu leisten.
Der Prozess der Wiederherstellung der Erinnerung an die Menschen, die gegen das kommunistische Regime kämpften, wurde erst nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens 1989 möglich.
Während des Stalinismus leiteten die kommunistischen Machthaber breit angelegte Repressionen gegen die "Standhaften" ein, in deren Folge viele von ihnen zum Tode oder zu langen Haftstrafen verurteilt wurden.
In der Zeit der Volksrepublik Polen wurde ein falsches Bild von den Soldaten den Untergrundorganisationen verbreitet und die patriotische Haltung eines Teils der Einheiten verschwiegen.
PAP/jc