Polnische, litauische und NATO-Truppen, die in hoher Bereitschaft stehen, bewachen die Suwałki-Lücke in der Nähe von Russlands westlichster Region Kaliningrad, „24 Stunden am Tag, jeden Tag“, sagte der polnische Präsident am Donnerstag gegenüber Reportern während einer gemeinsamen Konferenz mit dem litauischen Präsidenten Gitanas Nausėda. Laut Andrzej Duda sei dieser Korridor „ein strategischer, schmaler Landstreifen, der Litauen mit Polen, aber auch Litauen und die baltischen Staaten mit anderen EU- und NATO-Staaten verbindet“ und „äußerst wichtig“ für das gesamte Nordatlantische Bündnis.
„Hier sind die Soldaten der Nordatlantischen Allianz präsent als Teil dessen, was wir Verstärkte Vorwärtspräsenz nennen, und jetzt, nach dem NATO-Gipfel, Verstärkte Vorwärtsverteidigung nennen werden“, sagte Duda. „Diese multinationalen Kampfgruppen, die heute hier im polnischen und im litauischen Teil stationieren, sind die alliierte Garantie für die Sicherheit dieser Region“ und werden von derzeit 40.000 auf 300.000 Soldaten verstärkt, fügte er hinzu.
Am Donnerstag besuchten Duda und sein litauischer Amtskollege Gitanas Nauseda einen mobilen Kommandoposten der Nato Multinational Division North East (MND-NE) im polnischen Dorf Szypliszki nahe der Suwałki-Lücke. Begleitet wurden die Präsidenten von den Verteidigungsministern der beiden Länder Mariusz Błaszczak und Arvydas Anusauskas.
Die beiden Staatsoberhäupter haben auch ein Unterstützungsbataillon im litauischen Marijampolė besucht. Die Suwałki-Lücke ist ein dünn besiedeltes Gebiet an der Grenze zwischen Polen und Litauen. Zwischen Belarus und der russischen Enklave Kaliningrad eingeklemmt, gilt es als verwundbarer Punkt in der NATO-Verteidigung, da ein Angriff dort die baltischen Staaten abschneiden könnte.
PAP/ps