"Wenn andere Länder im gleichen Tempo wie Deutschland helfen würden, stände Putin wahrscheinlich schon an der Grenze zu Polen, Rumänien, Ungarn und der Slowakei", sagte Mateusz Morawiecki auf einer Pressekonferenz mit der litauischen Präsidentin Ingrida Šimonytė in Vilnius, wie die polnische Nachrichtenagentur PAP berichtete.
"Wenn der deutsche Bundeskanzler seine Meinung ändert, dann freue ich mich, aber ich fordere die starke deutsche Wirtschaft, die deutsche Regierung auf, der Ukraine in viel größerem Umfang zu helfen und auch schwere Waffen zu schicken", fügte er hinzu. "Russland muss gestoppt werden und Russland kann gestoppt werden. Die Ukraine tut dies auf dem Schlachtfeld, aber auch die litauische und die polnische Regierung tun dies, indem sie Westeuropa erklären, wie unsere Politik aussehen sollte, um nie wieder Gegenstand russischer Erpressung zu sein", erklärte Polens Regierungschef vor Reportern.
"Wir müssen die Regeln ändern, die für Friedenszeiten gedacht waren. Heute hat Russland einen Energie-Krieg in ganz Europa ausgelöst, und es hat auch eine Inflation in ganz Europa herbeigeführt", so Morawiecki weiter.
Dem Regierungschef zufolge habe Polen der Europäischen Union eine Reihe von politischen Änderungen vorgeschlagen. "Alles beginnt mit der Sicherheit. Wir, Polen und Litauen, arbeiten Seite an Seite in Brüssel, Washington und Kiew und helfen unseren ukrainischen Freunden, diese neue Sicherheitsarchitektur zur Grundlage für den künftigen Wohlstand unserer beiden Nationen zu machen."
Morawiecki hat auch die zwischenstaatlichen Konsultationen in Vilnius begrüßt. "In vielen bilateralen Bereichen, von der Kultur bis zur Bildung, der Infrastruktur und der Außenpolitik, sind wir praktisch auf der gleichen Wellenlänge. Ich danke Ihnen, Frau Ministerpräsidentin Šimonytė und Herr Präsident Nausėda", wurde Polens Ministerpräsident von PAP zitiert.
PAP, gov.pl/ps