„Wir verurteilen diese Verstärkung der Bedrohung des Friedens in Europa und der Welt", sagte der Sprecher des polnischen Außenministeriums. „Dies ist ein weiterer Schritt, um Belarus in die Rädchen der russischen Kriegsmaschinerie zu ziehen. Es birgt auch Risiken im Hinblick auf die Nichtverbreitung von Atomwaffen. Das russische Vorgehen bestätigt die Legitimität und Bedeutung der Abschreckungspolitik der NATO, an der Polen beteiligt ist", fügte der Sprecher hinzu.
Litauischer Verteidigungsminister: Russland will der Ukraine helfende Länder einschüchtern
Mit seiner Entscheidung, taktische Atomwaffen in Belarus zu stationieren, wolle Putin der Ukraine helfende Länder einschüchtern, schrieb der litauische Verteidigungsminister Arvydas Anušauskas auf Twitter. Seiner Ansicht nach unternehme Russland neue Schritte, um bei westlichen Politikern Unmut über ihre Unterstützung für die angegriffene Ukraine zu schüren. Die Pläne des Kremls sollten deshalb keine besondere Reaktion im Westen auslösen. „Die Verteidigung eines NATO-Landes gegen die Bedrohung durch Atomwaffen ist garantiert, und zwar unabhängig davon, ob diese westlich, östlich oder nördlich unserer Grenzen stationiert sind", schrieb der Politiker.
NATO verurteilt Russlands nukleare Rhetorik
NATO-Sprecherin Oana Lungescu hat am Sonntag Putin für seine „gefährliche und unverantwortliche" nukleare Rhetorik kritisiert. Die NATO würde die Situation genau beobachten, fügte sie hinzu.
Moskau würde auch seine Verpflichtungen zur Rüstungskontrolle ständig verletzen. Putins Beschreibung der Stationierung von US-Waffen in Übersee sei darüber hinaus alles andere als zutreffend, teilte sie mit.
„Russlands Hinweis auf die nukleare Teilhabe der NATO ist völlig irreführend. Die NATO-Verbündeten handeln unter voller Einhaltung ihrer internationalen Verpflichtungen", sagte Lungescu am Sonntag in einer E-Mail an Reuters.
Nach Ansicht der amerikanischen Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) ist das Risiko einer Eskalation zu einem Atomkrieg „nach wie vor äußerst gering". Der von Putin angekündigte Schritt sei Teil einer Informationskampagne zur Einschüchterung des Westens.
PAP/Reuters/jc