Żaryn stellte am Mittwoch in einem Tweet fest, dass der Ex-Präsident eine sehr aggressive Propaganda betreibt. „Die Wahrheit ist jedoch, dass Medwedew heute ein Niemand ist“, schrieb Żaryn.
„Obwohl er formell wichtige staatliche Funktionen innehat, wird er wie ein Ball im Spiel gegen den Westen behandelt. Wäre Russland ein normaler Staat, müsste Medwedew als seriöser Politiker mit einer anerkannten Erfolgsbilanz behandelt werden. Die russische Macht funktioniert jedoch wie eine mafiöse Struktur, und die tatsächliche Position von Medwedew zeigt, dass er ein Mann ohne Bedeutung ist.“
Er wies auch darauf hin, dass Medwedew alles Wladimir Putin zu verdanken hat, der von Anfang an der Schirmherr seiner politischen Karriere gewesen ist.
Żaryn fügte hinzu, dass Medwedew seit seiner Jugend als ein Mann mit sanftem Gemüt galt, der sich eher für die wissenschaftliche Entwicklung als für die Politik interessierte. „Doch nachdem er die professionelle Anleitung von Wladimir Putin erhalten hatte, begann er, die ihm übertragenen Aufgaben mit Eifer zu erfüllen.“
„Für die Mächte, die im Kreml herrschen, ist er ein Niemand und nicht vertrauenswürdig. Vielleicht hat Putin gerade deshalb in ihn investiert, weil er ein Mann ohne Charakter und ohne Hintergrund ist. Er ist loyal und erfüllt, so gut er kann, die Erwartungen Putins“, schrieb der Experte.
Żaryn wies darauf hin, dass der langjährige Putin-Vertraute während seiner Amtszeit als Präsident Russlands die Aufgabe hatte, ein falsches Bild von einem „sich liberalisierenden Russland“ aufzubauen.
„Er war in den Medien und in den Salons sehr präsent. Videos, in denen Medwedew tanzt und die +Demokratisierung+ Russlands verkündet, nährten im Westen die Hoffnung auf Zusammenarbeit. Heute droht derselbe Medwedew mit einem Angriff Russlands auf weitere Länder, versucht, andere Nationen einzuschüchtern, greift die Führer der westlichen Welt an und überzeugt, dass Russland jeden vernichten wird, den es als Feind betrachtet.“
Immer wieder sorgt Dmitri Medwedew mit Aussagen zum Krieg in der Ukraine für Aufsehen. Medwedew war zwischen 2008 und 2012 Kremlchef und galt damals vor allem unter jungen Menschen teils als Hoffnungsträger auf ein freieres Russland. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine aber fällt er vor allem mit verachtenden Kommentaren in Bezug auf das Nachbarland auf.
PAP/jc