Das Ende des Zweiten Weltkriegs hat für Polen nicht in Freiheit und Souveränität resultiert, erinnern Historiker des Instituts für Nationales Gedenken (IPN). Heute jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 78. Mal. Obwohl Polen zur Koalition der Siegerstaaten gehörte, bedeutete das Kriegsende für Polen nur eine neue Etappe der Versklavung und Zugehörigkeit zur sowjetischen Einflusssphäre, betont IPN-Historiker Tomasz Sudoł. “Daher”, so der Experte, “hat der Feiertag, den wir am 8. Mai begehen, für die Nationen Mittel- und Osteuropas eine ganz andere Dimension als für die Länder Westeuropas". Infolge der Vereinbarungen der Alliierten habe sich Polen fast 45 Jahre lang in der sowjetischen Einflusssphäre befunden und einen großen Teil seines Territoriums verloren, ergänzt Historiker Sławomir Kalbarczyk. "Es”, so Kalbarczyk, “ist schwierig, Polen zu den siegreichen Ländern zu zählen. Erstens: Wir haben die Unabhängigkeit nicht wiedererlangt, die wir noch vor dem Ausbruch des Krieges hatten. Zweitens: Wir sind als einziger Staat der antideutschen Koalition aus dem Krieg mit einem geringeren Staatsgebiet hervorgegangen. Vor dem Krieg hatte Polen eine Fläche von 389.000 Quadratkilometern. Nach dem Verlust der östlichen Gebiete und der Erlangung der westlichen Gebiete hatte Polen nach dem Krieg eine Fläche von 312.000 Quadratkilometern", rechnet Kalbarczyk vor.
Dazu kommen, wie die Experten erklären, die verlorenen Menschenleben. Laut dem im vergangenen Jahr vorgestellten Bericht über Polens Kriegsverluste haben die Deutschen mehr als 5 Millionen 200.000 Polen, darunter mehr als 1,5 Millionen polnische Kinder ermordet.
Der Zweite Weltkrieg dauerte insgesamt sechs Jahre. Es wird geschätzt, dass dabei mehr als 50 Millionen Menschen ums Leben kamen.
IAR/adn