Wie Konończuk der Presseagentur PAP am Donnerstag sagte, seien die Ereignisse vom Samstag „die schwerste politische Krise, seit Wladimir Putin vor 23 Jahren Präsident Russlands wurde“.
Er wies darauf hin, dass Putin in den letzten Tagen versucht habe, so zu tun, als sei nichts geschehen. Doch „die Krise ist nicht gelöst, und die Rebellion war und ist eine große Herausforderung für Putin.“ „Es ist wahrscheinlich, dass diese Rebellion informell von einem Teil der Kreml-Elite unterstützt wird, was zum einen ein Zeichen für die wachsende Unzufriedenheit dieser Eliten ist, weil Russland den Krieg nicht gewinnen kann“.
Laut dem Experten sei Putins Position in Russland in letzter Zeit stark geschwächt und dass es „in der Kreml-Elite gärt“. Er nannte auch zwei Hauptszenarien für die Zukunft des russischen Präsidenten.
Wer kommt nach Putin?
Das erste ist, dass Putin die Initiative zurückgewinnt und unzufriedene Kreise innerhalb der Machtelite befriedet.
Das zweite Szenario geht davon aus, dass der russische Staatschef aufgrund seiner offensichtlichen Schwäche, die sich beispielsweise im Chaos der Entscheidungsfindung am Samstag zeigte, nicht mehr in der Lage sein wird, seine Position zu verteidigen. In diesem Fall, so Konończuk, habe Putin einige bis mehrere Monate Zeit, um die Bedingungen für seinen Abgang auszuhandeln. „Sollte es zu einer Rochade an der Spitze des Kremls kommen, wäre das ähnlich wie in den Jahren 1999-2000, d.h. die Wahl des nächsten Diktators oder des russischen Präsidenten wird nicht an der Wahlurne, sondern schon vorher durch eine Vereinbarung der Eliten getroffen“.
Konończuk schätzte ein, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis die Kreml-Elite einen Wandel herbeiführe, wenn Putin nicht in der Lage sei, die Kontrolle über die Situation wiederzuerlangen. „Ob dieser Wandel stürmisch oder eher friedlich sein wird, ist hier die Frage“.
PAP/jc