„In Anbetracht der aktuellen Wetterlage und des niedrigen Wasserstandes der Oder empfehle ich, Maßnahmen zu ergreifen, um die Abwassermenge unter das in den gesetzlichen Genehmigungen festgelegte Niveau zu senken", so der Präsident der Polnischen Wasserwirtschaftsbehörde (PGW) in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung.
Am Donnerstag verabschiedete der Sejm ein Gesetz zur Wiederbelebung der Oder. Polen reagiert mit dem Gesetz auf das massenhafte Fischsterben in der Oder, zu dem es im vergangenen Sommer gekommen war. Die Verordnung zum Schutz des Flusses umfasst u. a. einen wirksameren Hochwasserschutz sowie Investitionen zur Bekämpfung von Dürren und zur Abwasserreinigung. Das neue Gesetz verpflichtet auch große Industriebetriebe, darunter Bergwerke, zu Investitionen, um die Ableitung von Salzwasser zu begrenzen.
Der Appell erfolgt in Anbetracht der Befürchtung, dass sich an dem zweitlängsten Fluss Polens die Umweltkatastrophe vom letzten Sommer wiederholen könnte. Zwischen Juli und August 2022 starben Tausende von Fischen und anderen Flusslebewesen in einer seit Jahrzehnten schlimmsten Umweltkatastrophen in Polen. Obwohl die Ursache der Katastrophe auf toxische Algen zurückgeführt wird, könnte die Verschmutzung und der niedrige Wasserstand die Algenblüte beschleunigt haben, berichteten Medien.
PAP/ps