Der ursprünglich zivile Flughafen Pulkowo werde heute auch von russischen Militärflugzeugen genutzt, die seit Februar letzten Jahres Angriffe gegen die Ukraine starten, schrieb biznesalert.pl. Zu den Hauptaktionären von Fraport gehören das Land Hessen (30 Prozent), die Stadt Frankfurt (20 Prozent) und ein Frankfurter Energieunternehmen (20 Prozent), so die polnische Nachrichtenseite. Im Jahr 2010 erteilte die russische Regierung Fraport eine 30-jährige Lizenz für Anteile an Pulkowo und eine Genehmigung für Bauprojekte an dem in der Nähe von St. Petersburg liegenden Flughafen.
Im Mai sei in Pulkowo u.a. ein Flugzeug mit Nachschub für die in der Ukraine kämpfenden Söldner der russischen Wagner-Gruppe gestartet, meldete biznesalert.pl unter Berufung auf eine Untersuchung des Norddeutschen Rundfunks (NRD) und des Westdeutschen Rundfunks (WRD) sowie der Süddeutschen Zeitung. Satellitenbilder vom 5. März würden auch die Landung eines russischen Tu-22M3-Bomber in Pulkowo zeigen.
Fraport könne seinen Anteil an Pulkowo nicht vor 2025 verkaufen
Im März letzten Jahres teilte Fraport in einer Erklärung mit, es übernehme keine Verantwortung für die Aktivitäten des Flughafens Pulkowo. Die Firma, an der es eine Minderheitsbeteiligung halte, habe „keinen Einfluss darauf, welche Art von Flugverkehr am Flughafen Pulkowo stattfindet", hieß es. Gehe es nach dem deutschen Unternehmen, lägen solche Entscheidungen bei der russischen Regierung. Darüber hinaus habe Fraport „seine Aktivitäten im Zusammenhang mit Anteilen an Pulkowo eingestellt", so biznesalert.pl. Diese Formulierung bedeute wahrscheinlich, dass Fraport mit seinen Anteilen an dem russischen Flughafen weder Gewinne noch Verluste mache.
Gleichzeitig könne Fraport aus vertraglichen Gründen seinen Anteil an Pulkowo nicht vor 2025 verkaufen, teilte das Unternehmen letztes Jahr laut der Nachrichtenagentur Reuters mit. Nach Angaben von biznesalert.pl besitzt das deutsche Unternehmen 28 Flughäfen in der ganzen Welt oder ist an ihnen beteiligt.
biznesalert.pl, Reuters/ps